Im Land der Singles

Japan ist ein Land der Singles. Genau 61,4 Prozent der unverheirateten Männer zwischen 18 und 34 Jahren geben an, in keiner Beziehung zu sein. Bei den Frauen erreicht dieser Wert stolze 49,5 Prozent. Das ist neuer Rekord. Noch 1987 waren 49 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen Singles. Seither steigt dieser Wert konstant an, wie dies die alle 5 Jahre publizierte Studie des japanischen National Institute of Population and Social Security Research klar macht.
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Andererseits war der Wunsch nach einem Heiratspartner noch nie so stark wie heute. Ganze 86,3 Prozent der männlichen und 89,4 Prozent der weiblichen Singles sehnen sich gemäss der Studie durchaus nach einer Beziehung fürs Leben. Doch für die wenigsten drängt die Zeit. Rund 40 Prozent der Singles geben demnach an, nur heiraten zu wollen, falls der Idealpartner auftaucht. Etwas über 50 Prozent sagen sich, dass sie «ab einem gewissen Alter» sicherlich heiraten werden. Und ist der Japaner mal verheiratet, wünscht er sich im Schnitt rund 2 Kinder.
Ohne Freizeit keine Bekanntschaften
Das Single-Phänomen hat seine Ursachen auch in der hohen Beanspruchung bei der täglichen Arbeit. Durch die langen Arbeitszeiten und die spärliche Freizeit bietet sich kaum die Gelegenheit jemanden kennenzulernen. Die Zahl der Singles nehme nicht zu, weil sich die Menschen dies wünschten. Es sei viel mehr so, dass sie schlichtweg keinen Ehepartner finden könnten, erklärte der Soziologe Masahiro Yamada von der Universität Chuo gegenüber der Japan Times vor zwei Jahren (Asienspiegel berichtete).
In diesem Zusammenhang hat sich die Heiratsvermittlung, wo Heiratswillige die Möglichkeit haben ihr eigenes Profil einzusenden, zu einer Wachstumsbranche entwickelt. Selbst Eltern, die verzweifelt ihr Kind vermählen wollen, machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Laut dem japanischen Wirtschaftsministerium werden damit jährlich über 450 Millionen Euro umgesetzt.
Immer weniger Japaner
Für die Japans Demographie hat die Single-Gesellschaft zur Folge, dass die Geburtenrate sinkt und die Überalterung der Gesellschaft steigt. Hält dieser Trend an, wird die japanische Bevölkerung von aktuell 127 Millionen Einwohnern bis ins Jahr 2050 auf 95 Millionen schrumpfen.
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