Die Sin­gle-Gesell­schaft

Nicht immer einfach zu finden: Die Liebe.
Nicht immer ein­fach zu fin­den: Die Lie­be. flickr/​motoy­en

Aktu­el­le Sta­tis­ti­ken bele­gen, dass die Zahl der sich ver­mäh­len­den Japa­ner in den letz­ten Jah­ren abge­nom­men hat und die Ten­denz zur spä­ten Hei­rat zunimmt. Laut einer Sta­tis­tik des Minis­te­ri­ums für Inne­res sind 47.1 Pro­zent der 30 bis 34-Jäh­ri­gen noch Sin­gle. 1990 waren es noch 32 Pro­zent. Demo­gra­phisch hat dies mit zur Fol­ge, dass die Gebur­ten­ra­te sinkt und das japa­ni­sche Volk überaltert.

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Die­se Zahl neh­me nicht zu, weil die Leu­te Sin­gle zu sein sich wün­schen, son­dern weil sie schlicht­weg kei­nen Ehe­part­ner fin­den kön­nen, sagt Masa­hi­ro Yama­da, Pro­fes­sor der Sozio­lo­gie an der Tokio­ter Chuo-Uni­ver­si­tät, gegen­über der Japan Times. Vie­le der Sin­gles woh­nen noch im Eltern­haus­halt, obwohl sie schon lan­ge berufs­tä­tig sind. Durch die lan­gen Arbeits­zei­ten und die spär­li­che Frei­zeit bie­te sich über­dies kaum die Gele­gen­heit jeman­den ken­nen­zu­ler­nen, sei eine viel gehör­te Kla­ge der Alleinstehenden.

In die­sem Zusam­men­hang hat sich die Hei­rats­ver­mitt­lung, wo Hei­rats­wil­li­ge die Mög­lich­keit haben ihr eige­nes Pro­fil ein­zu­sen­den, zu einer Wachs­tums­bran­che ent­wi­ckelt. Selbst Eltern, die ver­zwei­felt ihr Kind ver­mäh­len wol­len, machen von die­ser Mög­lich­keit Gebrauch. Laut Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um wird damit jähr­lich über 450 Mil­lio­nen Euro umgesetzt.

Geld weg, Frau weg

Wei­ter hat Masa­hi­ro Yama­da fest­ge­stellt, dass die Schei­dung zuneh­mend gesell­schaft­lich akzep­tiert wer­de. Über­ra­schend sei, dass eine gros­se Anzahl von Frau­en sich schei­den las­sen, sobald das Ein­kom­men des Man­nes abneh­me. «Für die Män­ner gilt: Ver­liert er sein Geld, so ver­liert er auch sei­ne Frau», kon­sta­tiert Yama­da. Nicht sel­ten zie­hen die­se Frau­en mit ihrem Kind wie­der bei den Eltern ein und war­ten auf den nächs­ten Traumprinzen.

Arran­gier­te Ehen sind vorbei

Fami­li­en­ori­en­tier­te Ver­mäh­lun­gen, in denen die Eltern die Rol­le der Ehe­stif­ter spie­len und frü­her üblich waren, ist für eine Mehr­heit der Japa­ner ein Relikt der Ver­gan­gen­heit. Wäh­rend 70% der Ehen vor dem Krieg arran­giert waren, sind es heu­te gera­de mal noch 6.4%. Heu­te zählt die Hoch­zeit aus Grün­den der Lie­be, wenn man sie nur fin­det. sb.

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