Walkrieg und Medienzirkus
In der Antarktis kam es am Mittwoch zu einer Kollision zwischen dem Hightech-Schnellboot «Ady Gil» der Anti-Walfang-Aktivisten der Sea Shepherd Conservation Society und einem Begleitschiff der japanischen Walfangexpedition. Bei der Kollision wurde der Bug der «Ady Gil» auf einer Länge von ca. 3 Metern abgerissen. Die Besatzung des Schiffes kam mit ein paar gequtschten Rippen und dem Schrecken davon. Ersten Berichten zufolge sank die schwer beschädigte «Ady Gil» nicht.
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Gegenseitige Vorwürfe
Sea Shepherd warf den japanischen Walfängern vor, die «Shonan Maru 2» habe die «Ady Gil» absichtlich gerammt um sie zu versenken. Das japanische Institut für Walfangforschung bestätigte die Kollision. Laut japanischen Angaben hatte die «Ady Gil» zuvor das Walfangschiff «Nisshin Maru» mit Stinkbomben beworfen und versucht, die Schiffsschraube mit Seilen zu verwickeln.
In den vergangenen Jahren haben die Aktivisten der Sea Shepherd Conservation Society und die japanische Walfangflotte in antarktischen Gewässern regelmässig ein Katz-und-Maus-Spiel gespielt. Dabei kam es immer wieder zu spektakulären Zwischenfällen, welche den Aktivisten und ihrem umstrittenen Anführer Paul Watson die Aufmerksamkeit der Welt sicherten.
Aktivismus als Doku-Reality-Serie
Der Kampf gegen den Walfang wurde dabei je länger je mehr zu einem Medienspektakel. 2008 strahlte der amerikanische Sender Animal Planet die erste Staffel der Doku-Reality-Serie «Whale Wars» aus, welche sich um Paul Watson und sein Team dreht. In der kontroversen letzten Episode behauptete Watson, es sei auf ihn geschossen worden und das Projektil sei in seiner schusssicheren Weste stecken geblieben. Derzeit wird die dritte Staffel von «Whale Wars» gedreht. Die Tatsache, dass die bis zu 75 km/h schnelle und wendige «Ady Gil» von einem viel langsameren und trägeren Schiff gerammt wurde, legt die Vermutung nahe, dass Paul Watson und seine Crew eine Kollision zumindest in Kauf nahmen.
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