Bei Anruf Betrug
Die Betrüger rufen am helllichten Tag an und geben vor, ein Verwandter oder ein Enkel zu sein. Mit den Worten «Ich bin es» eröffnen sie das Telefongespräch. Die Opfer sind zumeist ältere Damen, die alleine Leben. In einem mitleiderregenden Ton erklären die Betrüger, dass sie dringend Geld bräuchten, wegen einer Operation, einer Klage oder einer Notlage. In der Folge veranlassen sie, dass das Opfer den Geldbetrag auf ein bestimmtes Konto überweist.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Diese unsauberen Machenschaften nennt der japanische Volksmund «Ich bin es»-Betrug. Die Polizei spricht offiziell von Geldübermittlungs-Betrug. Seit dem Jahr 2003 ist diese Art des Diebstahls sprunghaft angestiegen. Wie die Asahi Shimbun berichtet, sind die «Ich bin es»-Betrugsfälle im letzten Jahr um 45 Prozent angestiegen. In 4418 Fällen wurde insgesamt eine Geldsumme von 6 Milliarden Yen erstohlen. 151 Verdächtige wurden verhaftet.
Neue Methoden
Präventionsmassnahmen der Behörden hatten noch bis 2009 zu einem starken Rückgang geführt. Bereits 2004 war mit 14’874 Fällen der Höhepunkt dieser Welle erreicht. Dass im letzten Jahr wieder ein Anstieg verzeichnet wurde, erklärt sich die Polizei damit, dass die Betrüger ihr Handwerk in den letzten Jahren verfeinert hätten.
So berichtet die Mainichi Shimbun von Fällen, in denen sich Betrüger als Polizisten oder Bankangestellte ausgaben, und ihren Opfern am Telefon erklärten, dass sie die Kredit- oder Bankkarte austauschen müssten. Mit gefälschten Ausweisen klopfen sie nur wenig später an der Tür, um den versteckten Diebstahl zu vollziehen.
Anrufe aus China
Das Betrugsgeschäft hat sich mittlerweile internationalisiert. So haben japanisch-chinesische Verbrechersyndikate ihre Hände im Spiel. Die japanische Polizei berichtet bereits von Fällen, bei denen die Betrüger von China aus angerufen hätten.
Einige japanische Banken haben inzwischen mit einer Sofortmassnahme reagiert. So unterstützt jeweils bei mindestens einem Bankautomat pro Filiale ein Angestellter die Geldtransaktion älterer Personen.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken