Bei Anruf Betrug

Die Gefahr lauert überall: Eine Telefonzelle in Japan.
Die Gefahr lau­ert über­all: Eine Tele­fon­zel­le in Japan. flickr/​Yuki Yaginuma

Die Betrü­ger rufen am hell­lich­ten Tag an und geben vor, ein Ver­wand­ter oder ein Enkel zu sein. Mit den Wor­ten «Ich bin es» eröff­nen sie das Tele­fon­ge­spräch. Die Opfer sind zumeist älte­re Damen, die allei­ne Leben. In einem mit­leid­erre­gen­den Ton erklä­ren die Betrü­ger, dass sie drin­gend Geld bräuch­ten, wegen einer Ope­ra­ti­on, einer Kla­ge oder einer Not­la­ge. In der Fol­ge ver­an­las­sen sie, dass das Opfer den Geld­be­trag auf ein bestimm­tes Kon­to überweist.

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Die­se unsau­be­ren Machen­schaf­ten nennt der japa­ni­sche Volks­mund «Ich bin es»-Betrug. Die Poli­zei spricht offi­zi­ell von Geld­über­mitt­lungs-Betrug. Seit dem Jahr 2003 ist die­se Art des Dieb­stahls sprung­haft ange­stie­gen. Wie die Asahi Shim­bun berich­tet, sind die «Ich bin es»-Betrugsfälle im letz­ten Jahr um 45 Pro­zent ange­stie­gen. In 4418 Fäl­len wur­de ins­ge­samt eine Geld­sum­me von 6 Mil­li­ar­den Yen erstoh­len. 151 Ver­däch­ti­ge wur­den verhaftet.

Neue Metho­den

Prä­ven­ti­ons­mass­nah­men der Behör­den hat­ten noch bis 2009 zu einem star­ken Rück­gang geführt. Bereits 2004 war mit 14’874 Fäl­len der Höhe­punkt die­ser Wel­le erreicht. Dass im letz­ten Jahr wie­der ein Anstieg ver­zeich­net wur­de, erklärt sich die Poli­zei damit, dass die Betrü­ger ihr Hand­werk in den letz­ten Jah­ren ver­fei­nert hätten.

So berich­tet die Mai­ni­chi Shim­bun von Fäl­len, in denen sich Betrü­ger als Poli­zis­ten oder Bank­an­ge­stell­te aus­ga­ben, und ihren Opfern am Tele­fon erklär­ten, dass sie die Kre­dit- oder Bank­kar­te aus­tau­schen müss­ten. Mit gefälsch­ten Aus­wei­sen klop­fen sie nur wenig spä­ter an der Tür, um den ver­steck­ten Dieb­stahl zu vollziehen.

Anru­fe aus China

Das Betrugs­ge­schäft hat sich mitt­ler­wei­le inter­na­tio­na­li­siert. So haben japa­nisch-chi­ne­si­sche Ver­bre­cher­syn­di­ka­te ihre Hän­de im Spiel. Die japa­ni­sche Poli­zei berich­tet bereits von Fäl­len, bei denen die Betrü­ger von Chi­na aus ange­ru­fen hätten.

Eini­ge japa­ni­sche Ban­ken haben inzwi­schen mit einer Sofort­mass­nah­me reagiert. So unter­stützt jeweils bei min­des­tens einem Bank­au­to­mat pro Filia­le ein Ange­stell­ter die Geld­trans­ak­ti­on älte­rer Personen.

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