Unglückliches Japan
In Japan macht sich der Pessimismus breit. Laut einer Studie des Marktforschers Nielsen’s zur Zuversicht der Konsumenten liegt Japan in einer entsprechenden Bewertung an zweitletzter Stelle – nur wenige Punkte vor Litauen. 48 Länder wurden dabei untersucht. Lediglich Japan und Südkorea lagen unter den asiatischen Ländern in den letzten 10 Rängen.
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Dieses Ergebnis deckt sich mit einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Gallup zur allgemeinen Zufriedenheit der Menschen in den einzelnen Ländern. Darin lag Japan abgeschlagen auf dem 81. Rang von 155 untersuchten Staaten.
Bei der Gallup-Umfrage stellte sich zudem heraus, dass rund 12 Prozent der Japaner in einem konstanten Leidenszustand seien. Im Vergleich zu anderen industrialisierten Nationen ist dieser Wert überdurchschnittlich hoch. In den USA oder Grossbritannien liegt dieser Wert bei lediglich 3 beziehungsweise 2 Prozent.
Die soziale Wohlfahrt in der Krise
Für Premierminister Naoto Kan bedeutet dies viel Arbeit. Denn ausgerechnet Kan hat die Zufriedenheit der Menschen zum wichtigsten Ideal erhoben. Ende Juli betonte er im Parlament denn auch die Verantwortung der Politik für eine glückliche Gesellschaft: «Die Politik spielt eine wichtige Rolle die Leute von den Ursachen der Unzufriedenheit, wie Armut oder Gewalt, zu schützen.»
Eine Ursache für die anhaltende Unzufriedenheit der Bürger ist laut einer japanischen Regierungsstudie bekannt: Für das persönliche Wohlergehen wünschen sich die Menschen ein faires und funktionierendes Pensionssystem. Eine nachhaltige Reform, das der alternden japanischen Gesellschaft entspricht, ist bis heute jedoch ausgeblieben.
Kein Vertrauen in die Unternehmen
Die anhaltende wirtschaftliche Stagnation habe ausserdem das Verhältnis der Bürger zu den eigenen Arbeitgebern beeinträchtigt, meint Professor Koji Takahashi von der Universität Nanzan in Nagoya im Gespräch mit dem Wall Street Journal.
Die Zeiten der lebenslangen Anstellung und der grosszügigen Pension hätten keine Gültigkeit mehr. Weil die Regierung unfähig sei, die Krise mit nachhaltigen Reformen in den Griff zu bekommen, sei die Verunsicherung entsprechend gross. ja.
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