Nova-Gründer muss 3,5 Jahre ins Gefängnis
Das Bezirksgericht Osaka hat Nozomu Sahashi, den Gründer und ehemaligen Präsidenten der Sprachschulkette Nova, heute der Veruntreuung von 320 Millionen Yen (ca. 2,4 Mio. Euro) für schuldig befunden und zu 3,5 Jahren Gefängnis unbedingt verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte für Sahashi 5 Jahre Gefängnis gefordert, schreibt die Asahi Shimbun. Die Verteidigung plädierte, Sahashi treffe keine Schuld, weil keine Bereicherungsabsicht bestand und Sahashi lediglich den drohenden Konkurs habe abwenden wollen.
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Weitere Verfahren hängig
Laut dem Urteil hat Sahashi das Geld am 20. Juli 2007 eigenmächtig aus einem Unterstützungsfonds von Nova-Mitarbeitern auf das Konto einer Tochtergesellschaft von Nova überwiesen. Sahashi gab zu, das Geld verwendet zu haben, um Kursgelder an Schüler zurückzuzahlen, die ihren Vertrag beendeten. Gegen Sahashi laufen mehrere weitere Zivilverfahren von Mitarbeitern, die nicht bezahlt wurden, und Schülern, deren Kursgeld nicht zurückerstattet wurde, als Nova im Oktober 2007 Konkurs ging.
Die Nova-Story
1981 hatte Sahashi in Osaka mit Englischkursen angefangen. 1990 gründete er Nova, das mit bis zu 480 000 Schülern zur grössten Kette von Englisch-Schulen wurde. Allerdings hatte Nova sowohl bei den Schülern als auch bei den Lehrern einen schlechten Ruf. Wegen Novas kompliziertem Buchungssystem kam es vor, dass Schüler bereits bezahlte Lektionen nicht nehmen konnten und diese nicht erstattet wurden. Die zumeist ausländischen Lehrer ihrerseits klagten über schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnde Sozialleistungen. Unter ihnen machte der Spruch die Runde, Nova stehe für «No Vacation».
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