Kein Ver­lan­gen nach Kindern

Junges Paar in Yurakucho, Tokio.
Jun­ges Paar in Yura­ku­cho, Tokio. flickr/​jamesjustin

Eine Regie­rungs­stu­die zeigt, dass fast 43 Pro­zent der Japa­ner kein Bedürf­nis nach einem Kind ver­spü­ren, wenn sie ein­mal ver­hei­ra­tet sind. Die Fra­ge dabei lau­te­te: «Den­ken Sie, dass es nicht unbe­dingt not­wen­dig ist, nach der Hei­rat Kin­der zu haben?» Damit ist die Zahl im Ver­gleich zum Jahr 2007 um 6 Pro­zent ange­stie­gen. Für die Stu­die wur­den rund 5’000 Japa­ner befragt, die min­des­tens 20 Jah­re alt sind.

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Über­ra­schend ist, dass rund 68 Pro­zent der Frau­en in ihren 20ern und 61,4 Pro­zent der Frau­en in ihren 30ern ein Kind nicht als Not­wen­dig­keit für eine Hei­rat anse­hen. Die jun­gen Män­ner schei­nen ein noch biss­chen grös­se­res Bedürf­nis nach Kin­dern zu haben, doch auch hier ist die Zahl mit 56 Pro­zent in den 20ern und 30ern, wel­che auch ohne Kin­der glück­lich sein will, beträcht­lich. Ins­ge­samt ver­tre­ten 46,5 Pro­zent der Frau­en und 38,7 Pro­zent der Män­ner in Japan die­se Ansicht.

In einer wei­te­ren Fra­ge woll­te die Stu­die wis­sen, ob Frau­en mit Kin­dern wei­ter­hin arbei­ten sol­len. Eine Rekord­zahl von 46 Pro­zent bestä­tig­te dies und rund 31 Pro­zent fin­den, dass die Frau­en wie­der arbei­ten soll­ten, nach­dem die Kin­der aus­ge­wach­sen sind.

Ein lang­sa­mes Umdenken

Das Resul­tat bestä­tigt ein lang­sa­mes, aber ste­ti­ges Umden­ken in der japa­ni­schen Gesell­schaft. Wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­kei­ten, aber auch ein gestei­ger­tes Bewusst­sein für Gleich­be­rech­ti­gung, zei­gen das Bedürf­nis nach einer gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­rung auf. 55 Pro­zent sind heu­te gegen die tra­di­tio­nel­le Idee, dass der Ehe­mann zur Arbeit gehen soll, wäh­rend die Frau sich um den Haus­halt küm­mert. In der japa­ni­schen Geschäfts­welt bleibt aber die Vor­stel­lung, dass die Frau mit einer Hei­rat und spä­tes­tens nach der Geburt des ers­ten Kin­des ihre Kar­rie­re für die Fami­lie zu opfern hat.

Die Frau hat sich zwi­schen Kin­der­krie­gen und Kar­rie­re zu ent­schei­den mit der Kon­se­quenz, dass 47,1 Pro­zent der 30 bis 34-Jäh­ri­gen in Japan heu­te Sin­gle sind (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und damit die Über­al­te­rung der Gesell­schaft wei­ter vor­an­schrei­tet. Trotz Ver­spre­chun­gen im Vor­feld hat die neue Regie­rung unter Yukio Hatoy­a­ma noch kei­ne neu­en Gegen­im­pul­se zur Behe­bung die­ses Miss­stan­des umset­zen kön­nen. Ent­spre­chend for­dern 63 Pro­zent der Befrag­ten der­sel­ben Stu­die von der Regie­rung kon­kre­te Mass­nah­men, um der Frau eine Kar­rie­re nach der Hei­rat wei­ter­hin zu gewährleisten.

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