Als der Terror Tokio lahmlegte

Am 20. März 1995 verübten Mitglieder der sogenannten Aum-Sekte in der Tokioter U-Bahn einen tödlichen Anschlag mit dem Nervengas Sarin. 13 Menschen kamen ums Leben und 6300 wurden zum Teil schwer verletzt. Es war der schwerste Terroranschlag in der Nachkriegsgeschichte Japans.
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Bei der U-Bahn-Station Kasumigaseki wurde im Gedenken an die Opfer eine Schweigeminute eingelegt. Auch Premierminister Yukio Hatoyama und Verkehrsminister Seiji Maehara gedachten vor Ort den Hinterbliebenen und Opfern. Maehara versprach alles zu tun, um die Sicherheit der Fahrgäste zu garantieren. Tokios Metrosystem befördert täglich 8,5 Millionen Passagiere.
Die 63-jährige Shizue Takahashi, deren Ehemann beim Anschlag umkam, forderte von den Sektenmitglieder eine Kompensation für die Verletzten und Hinterbliebenen: «Nur weil die Regierung den Opfern geholfen hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Sektenmitglieder von ihrer Verantwortung freigesprochen sind.» Die 63-Jährige war eine Vorkämpferin beim Streit um Entschädigungszahlungen durch die Regierung.
Ein Verführer und Massenmörder
Die Aum-Sekte wurde von Shoko Asahara gegründet, einem halbblinden, bärtigen Mann, der der den Untergang der Welt verkündigte. Asahara, der mit bürgerlichem Namen Chizuo Matsumoto heisst, werden insgesamt 27 Morde zur Last gelegt. Er soll über ein Dutzend Verbrechen verübt haben, darunter auch ein Giftgasanschlag in der Präfektur Nagano und die Entführung und Ermordung eines Anti-Sekten-Anwalts und dessen Familie. Der 55-jährige Asahara und neun andere Mittäter des Sarinanschlags warten heute im Gefängnis auf ihre Todesstrafe (Asienspiegel berichtete).
Aufgrund der verfassungsmässig garantierten Religionsfreiheit konnte die Sekte nicht verboten werden. Die Gruppe änderte ihren Namen jedoch auf Aleph. Sie steht heute unter scharfer Beobachtung der Behörden. Laut Polizeiangaben ist die Sekte auf 1650 Mitglieder geschrumpft, rund 200 davon Leben heute in Russland. Vor dem Anschlag 1995 zählte die Aum-Sekte in Japan 10’000 Mitglieder und rund 30’000 weitere in Russland.
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