Vietnam lockert Zwei-Kind-Politik
Vietnam hat seine Zwei-Kind-Politik gelockert. Laut Nguyen Thi Than Huong vom Bevölkerungsdepartement in Hanoi dürfen Eltern ein drittes Kind haben, wenn man bereits Zwillinge, ein behindertes oder ein verstorbenes Kind oder ein Kind aus einer früheren Ehe hat. Menschen von ethnischen Minoritäten, deren Population nicht mehr als 10’000 überschreitet dürfen ebenfalls ein drittes Kind grossziehen. «Es ist das erste Mal, dass die Regierung genaue Regulierungen in dieser Angelegenheit formuliert», sagt Nguyen weiter. Vietnam hat mit 86 Millionen Einwohnern die 13. grösste Population der Welt.
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Vietnam hat ihre bisherige Familienpolitik eher mit administrativen als mit gesetzlichen Massnahmen gelenkt. So komm es vor, dass einem Angestellten eines Staatsbetriebes eine Beförderung verwehrt werden kann, falls er ein drittes Kind hat. Trotzdem haben rund 17 Prozent der Vietnamesinnen mehr als zwei Kinder.
Laut der UNO ist Vietnams Geburtenrate in den letzten Jahren dank der besseren Aufklärung, der Verbreitung von Verhütungsmitteln und des zunehmenden Wohlstandes stetig gesunken. 2008 lag die Geburtenrate in Vietnam bei durchschnittlich 2,09 Kindern pro Frau. Bruce Campbell von der Uno sagt, dass die Zwei-Kind-Politik in der Öffentlichkeit nicht mehr so stark propagiert werde. Vielmehr ermuntere die Regierung die Bevölkerung zu kleinen Familien.
Babyboom nach dem Krieg
Die Zwei-Kind-Politik wurde ursprünglich eingeführt, nachdem es am Ende des Vietnam-Krieges 1975 zu einer regelrechten Bevölkerungsexplosion gekommen war. Schlechte wirtschaftliche Aussichten und eine Nahrungsknappheit zwang die Regierung zu dieser Massnahme. Mittlerweile leidet Vietnam ähnlich wie China, das seit 1978 eine strikte Ein-Kind-Politik betreibt, unter einem Männerüberschuss. Auf 112 neugeborene Buben kommen in Vietnam nur 100 Mädchen.
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