Japan Airlines läuft die Zeit davon
Die finanzielle Situation der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) hat sich weiter verschlechtert. Das Unternehmen steht mit insgesamt etwa 1 Billion Yen (9,1 Mia. Euro) in der Kreide. Das sind 100 Milliarden Yen mehr als im Januar 2010, als die JAL um Gläubigerschutz nachsuchte (Asienspiegel berichtete).
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Schuld an der Bilanzverschlechterung sind Restrukturierungskosten beispielsweise für das Streichen von Flugverbindungen sowie eine erneute Prüfung der Aktiva. Die staatliche Restrukturierungsgesellschaft Enterprise Turnaround Initiative Corp (ETIC) will deshalb bei den Gläubigerbanken neue Mittel aufnehmen. Allerdings ist mehr als fraglich, ob diese bereit sind, weiteres Geld einzuschiessen. Diese müssen damit rechnen, bis zu 90 Prozent der bereits gewährten Kredite abschreiben zu müssen.
Der Staat soll noch einmal bürgen
Um die Verhandlungen voranzubringen erwägt die ETIC, die Rückzahlung von bis zu 500 Mia. Yen zu garantieren. Da sowohl der private als auch der staatliche Sektor an der Restrukturierungsgesellschaft beteiligt sind, würde damit einmal mehr der japanische Staat Geld in die marode Fluggesellschaft pumpen.
Allmählich läuft der JAL die Zeit davon, denn Ende August muss der Sanierungsplan dem Bezirksgericht Tokio präsentiert werden. Sollte bis dahin keine Lösung gefunden worden sein, droht ein schwerer Arbeitskonflikt. Auch für einen weiteren Personalabbau, wie ihn die Banken fordern, wird der Spielraum eng. Bereits warnte JAL-Präsident Masaru Onishi, weitere Personalkürzungen könnten den Betrieb gefährden.
Trotzdem werden 130 Piloten in Ausbildung nicht weiter beschäftigt und die Pilotenausbildung für die nächsten 5 bis 7 Jahre ausgesetzt. Wegen der Streckenkürzungen rechnet JAL mit einem Pilotenüberschuss.
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