Premier Kans grösster Sieg
Die Politexperten versprachen sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Wahl zum neuen Vorsitzenden der regierenden Demokratischen Partei (DPJ). Am Ende hatte sich Naoto Kan klar mit 721 zu 491 Punkten gegen seinen Herausforderer Ichiro Ozawa durchgesetzt. Damit bleibt Kan japanischer Premierminister.
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Die DPJ hat sich somit für Kontinuität entschieden. Auch die Bevölkerung stand Umfragen zufolge klar hinter Naoto Kan, der in vielerlei Hinsicht für eine neue Politik steht, die mit den alten Traditionen der früheren Regierungspartei LDP brechen will. Das Resultat ist auch ein klares Verdikt gegen Ichiro Ozawa, der als einflussreicher Strippenzieher wie kein anderer die korrupte und opportunistische Seite von Japans Politik verkörpert.
Was macht Ozawa?
Kan wird sich nun daran machen sein Kabinett neu zu organisieren und versuchen die Partei zusammenzuhalten. Die Zukunft der DPJ hängt nun vom Umgang mit Kontrahent Ozawa ab, der in dieser Legislatur kaum stillhalten wird. Dem Premier bleiben zwei Optionen. Er arbeitet mit dem ehemaligen Generalsekretär zusammen, oder er nutzt den Moment, um den Strippenzieher endgültig Schachmatt zu setzen.
Ozawa selbst hatte im Vorfeld der Wahlen versprochen, unabhängig vom Wahlresultat, mit Kan weiter zusammenarbeiten zu wollen. Andere Experten gehen jedoch davon aus, dass er die Partei zusammen mit seiner Faktion in absehbarer Zeit verlassen wird.
Kan vor einer schwierigen Aufgabe
Als Kan im Juni zum Nachfolger von Yukio Hatoyama gewählt wurde, distanzierte er sich vom Ozawa, indem er dessen Gefolgsleuten wichtige Poster verwehrte. Es folgte die Kampfwahl für den Vorsitzenden der Partei.
Um die Partei zusammenzuhalten wird Kan wohl nichts anderes übrig bleiben als Ozawa ein Stück weit entgegenzukommen. Denn immerhin zählt dieser rund 150 Abgeordnete zu seiner Faktion. Nicht nur aus diesem Grund wird für Naoto Kan das Regieren nicht einfacher. Die DPJ verlor im vergangenen Juli die Mehrheit im Oberhaus. Inwiefern die oppositionelle LDP und die kleineren Parteien zu einer Zusammenarbeit bereit sind, bleibt offen. ja.
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