Die drü­cken­de Ungewissheit

Schwierige Momente: Premier Naoto Kan.
Schwie­ri­ge Momen­te: Pre­mier Nao­to Kan. Aus­zug: TBS News

Pre­mier­mi­nis­ter Nao­to Kan ist im Dau­er­ein­satz. Seit Anbe­ginn der Kata­stro­phe zeigt sich das Kabi­nett in den blau­en Arbei­ter­uni­for­men. Drei Mal ging er bis Sonn­tag dar­in vor die Pres­se. «Es han­delt sich hier um die gröss­te Kri­se unse­res Lan­des seit dem Zwei­ten Welt­krieg», ord­ne­te Kan das unfass­ba­re Aus­mass der Kata­stro­phe ein. Täg­lich muss er neue Hiobs­bot­schaf­ten ver­kün­den. Der­weil steigt die Sor­ge um den Zustand der lädier­ten Atomreaktoren.

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Just bei die­sem Punkt gera­ten er und sei­ne Regie­rung in die Kri­tik. «Von der Explo­si­on im Atom­kraft­werk 1 in Fuku­shi­ma bis zur ers­ten detail­lier­ten Infor­ma­ti­on dau­er­te es 5 Stun­den», kri­ti­siert die Nik­kei Shim­bun die schlep­pen­de Infor­ma­ti­ons­po­li­tik Tokios. «Dabei kann man nicht sagen, dass die Qua­li­tät der Infos genü­gend war. Hier wur­de eine Schwä­che im Kri­sen­ma­nage­ment auf­ge­deckt», urteilt die Zeitung.

Unter­schied­li­che Informationen

Auch in der Bevöl­ke­rung mehrt sich der Ver­dacht, dass die Regie­rung bewusst Infor­ma­tio­nen vor­ent­hält, um kei­ne Panik zu schü­ren. «Die Reak­ti­on unse­rer Regie­rung und die schlep­pen­de Frei­ga­ben der Infor­ma­tio­nen bezüg­lich der Explo­si­on im Atom­kraft­werk mach­te mich ner­vös», sagt ein 30-jäh­ri­ger Japa­ner aus Tokio gegen­über Asi­en­spie­gel. Und die oppo­si­tio­nel­le LDP meint, dass auch gera­de nach­tei­li­ge Neu­ig­kei­ten unbe­dingt ver­mel­det wer­den müss­ten. In die­sem Moment sei­en kla­re Wor­te gefragt.

Auch Kabi­nett­se­kre­tär Yukio Eda­no wird von der Nik­kei Shim­bun kri­ti­siert. Sei­ne Infor­ma­tio­nen sei­en äus­serst knapp gehal­ten. Als die Sicher­heits­zo­ne um das Atom­kraft­werk auf 20 Kilo­me­ter aus­ge­wei­tet wur­de, hat­te die Regie­rung immer noch kei­ne kla­re Mit­tei­lung parat. Kommt dazu, dass die Regie­rung, die Nukle­ar­be­hör­de und der Reak­tor­be­trei­ber Tep­co zeit­wei­lig unter­schied­li­che Infor­ma­tio­nen von sich gaben. Die Medi­en hät­ten dadurch wider­sprüch­li­che Nach­rich­ten ver­mel­det und damit unfrei­wil­lig die Angst in der Bevöl­ke­rung geschürt.

«Tep­co war langsam»

Pre­mier­mi­nis­ter Nao­to Kan geht der­weil mit Reak­tor­be­trei­ber Tep­co hart ins Gericht. Des­sen Infor­ma­ti­ons­po­li­tik sei unge­nü­gend gewe­sen: «Die Mit­tei­lun­gen von Tep­co war lang­sam», zitiert die Yomu­ri Shim­bun den Pre­mier. Und auch Kabi­nett­se­kre­tär Eda­no meint: «Tat­sa­che ist, dass wir bei die­ser Kata­stro­phe von noch nie da gewe­se­nem Aus­mass alle Hän­de voll zu tun haben.» Die Regie­rung ist in die­ser Situa­ti­on wahr­haf­tig nicht zu beneiden.

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