Iden­ti­tät unbekannt

Ein japanischer Feuerwehrmann kurz nach der Tsunamikatastrophe.
Ein japa­ni­scher Feu­er­wehr­mann kurz nach der Tsu­na­mi­ka­ta­stro­phe. flickr/​DVIDSHUB

Auch 7 Mona­te nach der Tsu­na­mi-Kata­stro­phe berich­ten die japa­ni­schen Medi­en täg­lich über die Zahl der Toten und Ver­miss­ten. Gemäss der Natio­na­len Poli­zei­agen­tur sind 15’822 Men­schen bei der gröss­ten japa­ni­schen Natur­ka­ta­stro­phe seit Jahr­zehn­ten gestor­ben. Bis heu­te wer­den noch über 3900 Per­so­nen in den Prä­fek­tu­ren Iwa­te, Miya­gi und Fuku­shi­ma vermisst.

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Die Suche nach den Lei­chen geht bis zum heu­ti­gen Tag wei­ter. Noch im Sep­tem­ber wur­den 62 Tote in den Küs­ten­re­gio­nen im Nord­os­ten des Lan­des gefun­den. Der Gross­teil davon wur­de von Fischern im Meer ent­deckt. Die Poli­zei hat der­weil mit Tauch­teams in den zer­stör­ten Hafen­ge­bie­ten ihre Such­an­stren­gun­gen noch ein­mal inten­si­viert, wie die Yomi­uri Shim­bun berichtet.

Schwie­ri­ger DNA-Test

Wenn sterb­li­che Über­res­te ein­mal gefun­den wer­den, ist nicht immer klar, ob auch deren Iden­ti­tät bestimmt wer­den kann. Gemäss der Tokyo Shim­bun ist dies bei 960 gefun­de­nen Todes­op­fern der Fall. Ein Ver­gleich des Gebiss­ab­drucks oder ein DNA-Test zur Iden­ti­fi­zie­rung erweist sich nicht sel­ten als äus­serst schwierig.

So wur­den durch den Tsu­na­mi gan­ze Fami­li­en auf ein­mal aus­ge­löscht oder Lei­chen durch Brän­de bis zur Unkennt­lich­keit ver­stüm­melt. Und je mehr Zeit ver­geht, des­to schwie­ri­ger wird die Arbeit für die Behörden.

Leich­nam Num­mer 906

Die Tokyo Shim­bun berich­tet von einem sol­chen Fall in der Stadt Yama­mo­to in der Prä­fek­tur Miya­gi. Im dor­ti­gen Tem­pel sind die sterb­li­chen Über­res­te eines Jun­gen auf­be­wahrt, des­sen Iden­ti­tät bis heu­te nicht fest­ge­stellt wer­den konn­te. Alle DNA-Ver­glei­che sind bis heu­te gescheitert.

Der Jun­ge wur­de rund 10 Kilo­me­ter von der Küs­te ent­fernt auf hoher See gefun­den. Sein Alter wird auf 5 bis 10 Jah­ren geschätzt. Auf sei­ner Holz­ur­ne steht ganz schlicht «Leich­nam Num­mer 906» geschrie­ben. Anwoh­ner des Tem­pels haben sei­ner Urne Spiel­zeu­ge beigelegt.

«Wir hof­fen, dass wir ihn mög­lichst bald sei­ner Fami­lie zurück­ge­ben kön­nen», sagt ein Pries­ter des Tem­pels der Tokyo Shim­bun. Bis dahin wer­de er die Todes­an­dacht mit elter­li­cher Lie­be fortsetzen.

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