Das Ende eines Symbols

Die Wurzeln sind verfault: Die letzte Kiefer des einstigen Waldes an der Küste von Rikuzentakata.
Die Wur­zeln sind ver­fault: Die letz­te Kie­fer des eins­ti­gen Wal­des an der Küs­te von Riku­zent­aka­ta. Screen­shot: ANN News

Stolz steht er noch hier, der hohe Kie­fer­baum von Riku­zent­aka­ta. Die Stadt in der Prä­fek­tur Iwa­te wur­de am 11. März prak­tisch kom­plett über­schwemmt. Über 2000 Men­schen kamen um, die Stadt von damals ist heu­te nicht mehr wie­der­zu­er­ken­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Auch der 2 Kilo­me­ter lan­ge Kie­fern­wald Taka­ta Mat­sub­a­ra, das eins­ti­ge Tou­ris­ten­ma­gnet, ist ver­schwun­den. Nur eine ein­zi­ge der 70’000 Kie­fern hielt dem gewal­ti­gen Druck des Mee­res stand. Ihre Stand­haf­tig­keit wur­de zu einem Sym­bol der Hoff­nung für den Wie­der­auf­bau der Region.

Mona­te­lan­ge Rettungsarbeiten

Eine Bür­ger­grup­pe nahm sich der allein­ste­hen­den Kie­fer an, heg­te und pfleg­te sie. Selbst Metall­wän­de wur­den rund um den Baum in den Boden gerammt und Sand­sä­cke auf­ge­türmt, um das Meer­was­ser von den Wur­zeln fern­zu­hal­ten. Selbst ein Ver­such, das salz­hal­ti­ge Was­ser aus der Erde zu pum­pen, wur­de unter­nom­men. Doch die Bemü­hun­gen haben nichts gefruchtet.

Die Wur­zeln der Kie­fer sind inzwi­schen durch das Salz­was­ser prak­tisch kom­plett ver­fault. Auch der letz­te Baum des Taka­ta-Mat­sub­a­ra-Kie­fern­wal­des ist somit 9 Mona­te nach der Kata­stro­phe nicht mehr zu ret­ten. Die Bür­ger­grup­pe hat bekannt­ge­ge­ben, dass sie die Pfle­ge der berühm­ten Kie­fer ein­ge­stellt habe.

Doch die Hoff­nung auf­ge­ge­ben, haben die Men­schen der Stadt des­we­gen nicht. Ein Spröss­ling des Bau­mes soll an der alten Stel­le des Kie­fern­wal­des ange­pflanzt wer­den. Die Kie­fer selbst soll zudem so gut wie mög­lich vom kom­plet­ten Zer­fall bewahrt wer­den, zum Geden­ken an den 11. März. Die feuch­ten Bedin­gun­gen an der Mee­res­küs­te machen die­se Auf­ga­be jedoch nicht einfach.

Wie­der­auf­fors­tung in Planung

Geht es nach den Stadt­pla­nern wird der Taka­ta Mat­sub­a­ra an der Küs­te von Riku­zent­aka­ta der­einst wie­der auf­ge­fors­tet, wie die Kaho­ku Online berich­tet. Dahin­ter soll ein 12,5 Meter hoher Deich zum Schutz vor künf­ti­gen Tsu­na­mi errich­tet wer­den. Die Häu­ser von Riku­zent­aka­ta sol­len zudem auf einer siche­ren Anhö­he mit bes­se­ren Flucht­we­gen wie­de­rer­baut werden.

Noch ist der Plan nicht geneh­migt und nicht alle hal­ten die­ses kost­spie­li­ge Pro­jekt für sinn­voll. Denn mit dem hohen Deich wäre die Sicht auf den Kie­fern­wald ver­sperrt und damit der tou­ris­ti­sche Wert verloren.

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