Ein Affen­ba­by in der Karaokebar

Das Makakenbaby bei seiner neuen Mutter in der Karaokebar
Das Maka­ken­ba­by bei sei­ner neu­en Mut­ter in der Karao­ke­bar Screen­shot: CTS

Seit einem Monat lebt das 20 Zen­ti­me­ter klei­ne Maka­kenäff­chen in der Karao­ke-Bar von Lee Huai-chen. Ihr Hund hat­te es bei einem Spa­zier­gang gefun­den. Als sie das Äff­chen aus der Hun­de­schnau­ze befrei­te, so Lee, sei sein klei­ner Kopf wegen den vie­len Wun­den blut­über­strömt gewe­sen. Gegen­über der Nach­rich­ten­agen­tur CNA sag­te sie, das Äff­chen wei­che nun kaum von ihrer Sei­te: Sie wechs­le ihm die Win­deln, füt­te­re es mit Milch­pul­ver, nachts schla­fe es sogar neben ihrem Bett.

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Einen Namen hat das Maka­ken­ba­by auch schon: Yao­gun Zai­zai, was soviel wie klei­ner Rocker bedeu­tet. Das Äff­chen kön­ne näm­lich auch bei lau­ter Rock­mu­sik in der Karao­ke­bar ein­schla­fen, wache aber sofort auf, wenn die Musik auf­hö­re, so Lee.

Der Fern­seh­ka­nal CTS zeig­te wie Yao­gun Zai­zai mit sei­nen Win­deln zwi­schen den sau­be­ren Glä­sern über der Bar her­um­klet­ter­te. Gegen­über dem TV-Sen­der sag­te Lee, dass der klei­ne Affe noch anstren­gen­der sei als ein Men­schen­kind. Wenn er gera­de nicht spie­le, klam­me­re er sich an ihr fest. Lee Huai-chen kann sich ein Leben ohne ihren klei­nen Rocker nicht mehr vor­stel­len, des­halb wür­de sie ihn ger­ne per­ma­nent bei sich aufnehmen.

Schwie­ri­ger Adoptionsprozess

Bei der Land­wirt­schafts­be­hör­de sieht man Ado­pi­ti­ons­ge­su­che von geschütz­ten Tier­ar­ten grund­sätz­lich skep­tisch. Sol­che Gesu­che wür­den sel­ten bewil­ligt, sag­te ein Ver­ant­wort­li­cher gegen­über CNA. Bei Frau Lees Adop­ti­ons­wunsch könn­te man allen­falls eine Aus­nah­me machen. Da die Maka­ken in Grup­pen leb­ten, wür­den sie sel­ten ande­re Affen akzep­tie­ren, das Äff­chen hät­te in der Wild­nis des­halb kaum Über­le­bens­chan­cen. Davor müs­se die Land­wirt­schafts­be­hör­de die neue Umge­bung, in der Yao­gun Zai­zai auf­wach­se, jedoch sorg­fäl­tig prü­fen, aus­ser­dem müs­se sicher gestellt wer­den, dass das Äff­chen kei­ne anste­cken­den Krank­hei­ten mit sich herumtrage.

Die Maka­ken sor­gen in Tai­wan der­zeit eigent­lich eher für Nega­tiv­schlag­zei­len. Seit­dem die Tier­art vor über 20 Jah­ren unter Schutz gestellt wur­de, haben sich die Affen rasant ver­mehrt und wer­den inzwi­schen von vie­len als Pla­ge gese­hen. Vor allem die Obst­bau­ern beschwe­ren sich über die zuneh­men­de Anzahl Maka­ken, die ihnen die Ern­te strei­tig machen. Weil die Tie­re geschützt sind, dür­fen sie weder gejagt noch getö­tet wer­den. Ein­zig ver­scheu­chen darf man sie.

Eine Pla­ge in Taiwan

Im April hat­ten die Affen etli­che Fami­li­en ver­är­gert, als sie wäh­rend des tra­di­tio­nel­len Grä­ber­fe­ge­ta­ges die Opfer­ga­ben stah­len. Die eng­lisch­spra­chi­ge Tai­pei Times berich­te­te von Stu­den­ten der Sun Yat-Sen Uni­ver­si­tät, die Türen und Fens­ter stets schlies­sen müs­sen, weil die Maka­ken sonst in die Schlaf­räu­me ein­drin­gen würden.

Auch Bau­ar­bei­ter wur­den vor kur­zem von den immer fre­che­ren Affen beläs­tigt, Stras­sen­ar­bei­ten in Mit­tel­tai­wan muss­ten vor­über­ge­hend unter­bro­chen wer­den, so der TV-Sen­der ETTV, nach­dem die Affen ober­halb des Stras­sen­ab­schnitts Stei­ne hin­un­ter warfen.

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