«Die Grosse Mauer von Vagina»

Der Brite Jamie McCartney hat das weibliche Geschlechtsorgan zu seiner Kunst erklärt. Aus Gips hat er schon unzählige Vaginas geformt. Als Vorlage dienten ihm dabei schon über 500 Frauen zwischen 18 und 76 Jahren.
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Die Einzelanfertigungen reiht er schliesslich aneinander, hängt sie auf und fertig ist seine «Grosse Mauer von Vagina». McCartney Kunst findet inzwischen nicht nur in Londons Galerien Aufmerksamkeit.
Veröffentlichung in Japan
In Japan hatten sich im August und September gleich zwei renommierte Wochenzeitungen, die Shukan Gendai sowie die Weekly Post, mit seinen Gips-Vaginas auseinandergesetzt. Neben dem Kunstwerk zeigten beide Ausgaben auch ein Foto einer unten nackten Dame und stellten sich die Frage, ob McCartneys Werk noch Kunst oder schon Pornografie sei.
Die Tokioter Polizei gab den beiden Magazinen die Antwort. Die publizierten Bilder sollen nicht weiter veröffentlicht werden. Für beide Chefredakteure gab es eine Verwarnung. Die Werke von McCartney würden auf direkte Art Vaginas zeigen und seien dadurch in jeder Hinsicht obszön. Es komme hinzu, dass die Publikationen in Japan überall verkauft würden und daher einen grossen Einfluss auf die Öffentlichkeit hätten.
Das japanische Gesetz verbietet die Publikation von «Obszönitäten», dazu gehören explizit Schamhaare wie auch Geschlechtsteile. Gewöhnlich werden diese Merkmale zensiert.
Graubereich Kunst
Zum Graubereich dieser Gesetzgebung gehört die Kunst. Die Weekly Post sieht in ihrem Handeln nichts Falsches. Die «Grosse Mauer von Vagina» entspreche einem künstlerischen Ausdruck von McCartney. Es handle sich daher um nichts pornographisches, lässt sie die Sankei Shimbun wissen.
Die Shukan Daily hingegen will den Fall nicht kommentieren. Jamie McCartney wird sich derweil über die Kontroverse in Japan freuen.
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