US-Stealth-Jets für Japan
Der F-35 Joint Strikter Fighter ist Amerikas Kampfflugzeug der Zukunft. Der von Lockheed Martin und einem internationalem Konsortium entwickelte Flieger wird über die nächsten 15 Jahre hinweg die veraltete Flotte der F-16 und F/A-18 ersetzen. Der F-35 gilt als das erste Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug. Rund 2400 dieser Maschinen haben die USA bestellt.
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Das 396 Milliarden Dollar teure Projekt hatte in den letzten Jahren mit einigen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Kosten sind regelrecht explodiert. Dennoch hofft die US-Armee den F-35 in seinen drei Versionen in den nächsten Jahren einsatzbereit zu machen. Rund neunzig F-35 sind zu Ausbildungs- und Testzwecken bereits ausgeliefert worden.
Antwort auf Chinas Erstarken
Das Pentagon plant derweil den nächsten Schritt. Laut Verteidigungsminister Leon Panetta wird der US-Stützpunkt Iwakuni in der japanischen Präfektur Yamaguchi als erste Überseebasis in den Genuss des F-35 kommen, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. Dort sollen sie die F/A-18 Hornet ersetzen. Ab 2017 soll die erste Verlegung erfolgen.
Der Entscheid ist ein Teil der neuen Sicherheitsstrategie, nach der 60 Prozent der Marinestreitkräfte im Pazifik und nur noch 40 Prozent im Atlantik stationiert werden. Die Verlegung der F-35-Maschinen ist auch eine Antwort auf das militärisch erstarkte China, das selbst an einem eigenen Tarnkappen-Jet arbeitet (Asienspiegel berichtete) und soeben seinen ersten Flugzeugträger fertig gestellt hat (Asienspiegel berichtete).
Freude in Tokio
Das japanische Verteidigungsministerium begrüsst den Entscheid Washingtons. «Die Verlegung ist wohl ein Teil der neuen Sicherheitsstrategie der Obama-Regierung. Es ist eine ausserordentlich gute Sache», heisst es gemäss Sankei Shimbun in einer Mitteilung.
Eine Stealth-Flotte auf eigenem Boden zu haben, sei eine besonders gute Abschreckungsmethode für gegnerische Nationen, liess Offizieller des Verteidigungsminister weiter verlauten.
Luftraum über den Senkaku-Inseln
Japans Regierung denkt dabei besonders an die Streitigkeiten mit China über die Zugehörigkeit der Senkaku-Inseln. Chinesische Flieger haben in den letzten Wochen wiederholt den Luftraum über den umstrittenen Inseln überflogen, was einen scharfen Protest Japans zur Folge hatte.
Auch gegenüber Nordkorea, das diesen Monat erfolgreich eine Langstreckenrakete getestet hat, soll diese Verlegung Wirkung zeigen, so die Hoffnung Tokios.
Um ganz sicher zu gehen, plant Japan übrigens selbst die Beschaffung von mindestens 42 F-35-Kampfjets. Als Mitentwickler des Tarnkappenjets hat Japan wie auch weitere Partnerstaaten ein Anrecht darauf.
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