Eine dreigeteilte Sperrzone
Die Sperrzone rund um das AKW Fukushima 1 wird auch noch in den nächsten Jahrzehnten eine unverrückbare Tatsache bleiben. 11 Gemeinden sind davon ganz oder teilweise betroffen. Für die 3 Städtchen Okuma, Futaba und Namie wird sich dies auch in den nächsten 20 Jahren nicht ändern.
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Zu hoch ist hier die Verstrahlung (Asienspiegel berichtete), wie auch die Regierung eingestehen musste. So hat Okuma seine Verwaltung schon länger innerhalb der Präfektur nach Aizuwakamatsu verlegt.
Doch Tokio versucht alles, um nicht alle Hoffnungen für die evakuierten Bewohner rund um das AKW zu zerstören. Neben den anhaltenden Dekontaminierungsarbeiten hat sie seit letztem Jahr begonnen, die Sperrzone in neue Zonen einzuteilen. So nun auch in Tomioka südlich des Kernkraftwerks.
«Vorbereitung zur Aufhebung der Evakuierung»
Für einen grossen Teil des Städtchens gilt nun die Bezeichnung «Vorbereitung zur Aufhebung der Evakuierung».
In dieser Zone dürfen die Bewohner tagsüber temporär zurückkehren, da der Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr nicht mehr überschritten wird. Das ist immer noch überdurchschnittlich viel. Für eine Person ohne strahlenexponierten Beruf wird eine Belastung von 1 Millisievert pro Jahr als gesundheitlich vertretbar angesehen.
Für die Regierung in Tokio ist der Wert aber genug tief, damit die Gemeinde mit dem Wiederaufbau der Infrastruktur im Gebiet anfangen kann. Noch bleiben die Checkpoints der Regierung an den Nationalstrassen erhalten, der Eintritt wird jedoch nicht mehr verweigert. Bürgermeister Katsuya Endo rechnet jedoch nicht vor 2016 mit einer ständigen Rückkehr der Bewohner, da noch zu viel zerstört sei.
Die dreigeteilte Stadt
Für weitere 2 Zonen in Tomioka bleibt eine Rückkehr in den nächsten Jahren verwehrt. In einer Zone sind die Strahlenwerte noch weit über 50 Millisievert pro Jahr. In einer zweiten Zone ist zwar ein temporärer Besuch möglich, doch auch hier ist die Strahlung noch über dem Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr. Für diese Gebiete rechnen die Behörden mit einer anhaltenden Sperre bis 2016 oder 2017.
Tomioka ist bereits die achte Gemeinde im Sperrgebiet, die neu eingezont wurde. Wirklich ändern tut sich nichts. Die Strahlung bleibt in vielen Gebieten überdurchschnittlich hoch. Vielmehr will die Regierung mit der Neueinteilung den Bewohnern, die Hoffnung auf eine Rückkehr in absehbarer Zeit zurückgeben. Doch nicht alle werden zurückkehren wollen. Es ist eine Aktion voller Zweckoptimismus.
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