80’000 gegen Prada

Einen grossen Gegner vor sich: Rina Bovrisse.
Einen gros­sen Geg­ner vor sich: Rina Bov­ris­se. Screen­shot: FNN News

Seit drei Jah­ren kämpft Rina Bov­ris­se ver­geb­lich gegen ihren alten Arbeit­ge­ber Pra­da Japan. Als ehe­ma­li­ge Ange­stell­te in einer Mana­ger-Posi­ti­on wur­de sie von ihrem Vor­ge­setz­ten auf­ge­for­dert abzu­neh­men und ihre Fri­sur anzu­pas­sen, um dem Pra­da-Image zu ent­spre­chen. Sie wur­de zudem Zeu­gin, wie der Chef des Mode­hau­ses die Ent­las­sung von 15 Ange­stell­ten anord­ne­te, weil sie «alt, fett, häss­lich oder wider­lich» seien.

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Die damals 36-jäh­ri­ge Bov­ris­se woll­te dies nicht ein­fach so hin­neh­men. Von der Chef-Eta­ge in Mai­land igno­riert, ging sie über die Japan Times an die Öffent­lich­keit. Die Geschich­te ging um die Welt und Bov­ris­se wur­de schliess­lich entlassen.

Auf der gan­zen Linie verloren

Es war der Beginn einer Odys­see für die heu­te 39-Jäh­ri­ge. Vor Gericht for­der­te sie ihren Job zurück, eine Ent­schul­di­gung und eine Ent­schä­di­gung über 58 Mil­lio­nen Yen (453’000 Euro) wegen sexu­el­ler Belästigung.

Ihre Kla­ge gegen das Mode­haus wur­de letz­tes Jahr in allen Punk­ten abge­lehnt. Die japa­ni­sche Rich­te­rin Rei­ko Morio­ka schätz­te das Vor­ge­hen ihres Chefs als unsen­si­bel, aber gera­de in der Mode­welt immer noch im Rah­men des Erlaub­ten ein. Auch die Ent­las­sung sei kor­rekt abge­lau­fen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Seit­her ist Rina Bov­ris­se mit einer Gegen­kla­ge kon­fron­tiert. 72 Mil­lio­nen Yen (562’000 Euro) for­dert das ita­lie­ni­sche Mode­haus von der Japa­ne­rin. Sie habe den Ruf des Unter­neh­mens mas­siv geschä­digt, so der Vorwurf.

88’000 Unter­schrif­ten

Doch die Japa­ne­rin erhält unter­des­sen Rücken­de­ckung von höchs­ter Stel­le. Die UNO in Genf hat sich ihr ange­nom­men, wo sie vor der einem Komi­tee gegen die Dis­kri­mi­nie­rung der Frau­en spre­chen durf­te. Es ist das ers­te Mal über­haupt, dass ein Fall aus der Mode­bran­che an die­se Stel­le gelangt. Bov­ris­se hofft, dass sie mit Hil­fe der UNO eine Zivil­kla­ge gegen Pra­da in den USA errei­chen kann.

Über die Online-Platt­form Chan​ge​.org wur­de aus­ser­dem eine Peti­ti­on lan­ciert, die Pra­da auf­for­dert, die Scha­den­er­satz­kla­ge zurück­zu­neh­men. Fast 90’000 Men­schen haben inzwi­schen unter­schrie­ben. Damit ver­schiebt Bov­ris­se den öffent­li­chen Druck all­mäh­lich in die USA und nach Europa.

Pra­da hat sich nicht zur aktu­el­len Ent­wick­lung geäus­sert. Rina Bov­ris­se wird der­weil wei­ter machen. Ihr bleibt nichts ande­res übrig.

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