Tai­wans Face­book wird schwarz

Anstatt Selfies schwarze Balken.
Anstatt Sel­fies schwar­ze Bal­ken. Screen­shot: FB

Tai­wans Face­book-Sei­ten haben seit Mon­tag ihre Far­ben geän­dert: Anstatt die übli­chen Sel­fies sind die Pro­fil­bil­der unzäh­li­ger Tai­wa­ner ein­fach nur schwarz. Sie pro­tes­tie­ren damit gegen das Vor­ge­hen der Regie­rung, die das Kabi­nett gewalt­sam räu­men liess. Damit beken­nen die Unter­stüt­zer der Pro­tes­te auch online Far­be: Für alle Face­book-Nut­zer ist augen­blick­lich klar, wel­che Freun­de und Bekann­te sich mit den Demons­tran­ten solidarisieren.

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Mit Was­ser­wer­fern und Schlag­stö­cken gin­gen Spe­zi­al­ein­hei­ten gegen die Demons­tran­ten vor (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Dabei wur­den rund 170 Men­schen ver­letzt. Poli­ti­sche Demons­tra­tio­nen gehö­ren in Tai­wan zum All­tag, sie ver­lau­fen in der jedoch Regel fried­lich. Die Bil­der von blut­über­ström­ten Demons­tran­ten in der Nacht auf Mon­tag sorg­ten bei vie­len Tai­wa­nern für Entsetzen.

Pre­mier­mi­nis­ter Jiang Yi-huah recht­fer­tig­te die gewalt­sa­me Räu­mung damit, dass das Kabi­nett als höchs­tes Regie­rungs­or­gan nicht ein­fach so ange­grif­fen und besetzt wer­den dür­fe. Hät­te er die Demons­tran­ten nicht von der Poli­zei ent­fer­nen las­sen, wäre er sei­ner Pflicht als Pre­mier­mi­nis­ter nicht nachgekommen.

Schwarze Quadrate in den Kommentarspalten.
Schwar­ze Qua­dra­te in den Kom­men­tar­spal­ten. Screen­shot: FB

Ein­la­dung ins Präsidialamt

Das Prä­si­di­al­amt kün­dig­te am Diens­tag an, man sei bereit mit den Demons­tran­ten über das Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men zu dis­ku­tie­ren, solan­ge dies ohne Vor­be­din­gun­gen gesche­he. Dazu wür­de man Ver­tre­ter der Stu­den­ten ins Prä­si­di­al­amt einladen.

Die Stu­den­ten zeig­ten sich ges­tern Dienst­nach­mit­tag eben­falls zu einem Dia­log bereit. Am Abend des sel­ben Tages distan­zier­ten sie sich jedoch wie­der davon, und beklag­ten, dass Ort und Zeit­punkt des Tref­fens von der Regie­rung bis­her ein­sei­tig bestimmt wor­den sei. Die Stu­den­ten hof­fen aus­ser­dem noch immer auf die Ein­rich­tung eines Kon­troll­me­cha­nis­mus, mit dem Abkom­men zwi­schen Peking und Tai­peh geprüft werden.

Par­la­ment seit einer Woche besetzt

Das Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men sieht die Öff­nung von 64 Dienst­leis­tungs­sek­to­ren für chi­ne­si­sche Inves­to­ren vor, umge­kehrt dürf­te aber auch Tai­wan in 80 chi­ne­si­sche Sek­to­ren inves­tie­ren. Die Geg­ner des Abkom­mens befürch­ten, dass klei­ne­re Unter­neh­men und tai­wa­ni­sche Arbeit­neh­mer mit der Öff­nung unter Druck gera­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Seit Ma Ying-jeous Amts­an­tritt 2008 haben Tai­peh und Peking etli­che Abkom­men unter­zeich­net. Dar­un­ter auch ein Rah­men­ab­kom­men zur wirt­schaft­li­chen Zusam­men­ar­beit (ECFA), zu dem auch das der­zeit umstrit­te­ne Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men gehört.

Die Beset­zung des Par­la­ments begann Anfang letz­te Woche, nach­dem die Regie­rungs­par­tei ent­schied, das Vor­ha­ben nicht wei­ter in einem par­la­men­ta­ri­schen Aus­schuss zu dis­ku­tie­ren. Statt­des­sen soll­ten die Abge­ord­ne­ten direkt dar­über abstim­men. Die bei­den Sei­ten der Tai­wan­stras­se haben das Abkom­men bereits im Juli unter­zeich­net, es wur­de jedoch noch nicht vom tai­wa­ni­schen Par­la­ment ratifiziert.

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