Japans Luxusfrüchte
In Japan erreichen die einheimischen Früchte manchmal Preise, als würde es sich um eine teure Luxusware handeln. Eine würfelförmige Melone für 5000 Yen (35 Euro), eine einzelner perfekt geformter weisser Pfirsich für 2600 Yen (18 Euro) oder eine weisse Erdbeere für 1000 Yen (7 Euro) sind hier selbstverständlich. Die Edelfrüchte sind, fein säuberlich assortiert und verpackt, ideale Geschenke für wichtige Freunde oder Geschäftspartner.
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Erst letzte Woche wurden auf der Südinsel Kyushu zwei Mangos für 300’000 Yen (2130 Euro) versteigert. «Taiyo no Tamago», «die Eier der Sonne», heisst die bekannte Marke aus der sonnigen Präfektur Miyazaki. Das besondere an diesen Mangos ist, dass sie erst gepflückt werden, nachdem sie vollständig gereift sind.
Um das Label eines hochwertigen Produkts zu erhalten, muss die Mango mindestens 15 Prozent Zuckergehalt aufweisen. Zudem muss sie über 350 Gramm schwer sein. Eine perfekte Verpackung, als würde es sich um ein Juwelier-Produkt handeln, gehört natürlich dazu.
Vom Grosshändler ins Einkaufshaus
Dass die «Taiyo no Tamago» bereits so früh diese Qualität erreicht hätten, sei dem guten Wetter in den letzten Wochen zu verdanken, heisst es. Ersteigert hat die teuren Mangos ein Grosshändler in der Präfektur Miyazaki. Lange behielt er die teuren Sonneneier nicht. Am selben Tag noch er das Paar an einen Obsthändler eines Einkaufshauses in der Stadt Fukuoka auf Kyushu verkauft, wie die Mainichi Shimbun berichtet.
Der Kunde im Laden musste nicht 300’000 Yen oder mehr hinblättern. Für immer 216’000 Yen (1534 Euro) war das exklusive Mango-Paar laut rkbnews bereits zu haben. Ein Verlustgeschäft für das Einkaufshaus, mag man denken. Doch im Gegenzug hat der Laden die ganze mediale Aufmerksamkeit für sich. Es ist ein Marketing-Trick, der in Japan auch beim Thunfisch (Asienspiegel berichtete) oder anderen Obstsorten angewendet wird.
Es lohnt sich abzuwarten
Der Verkaufspreis im Laden für eine «normale» Mango aus Miyazaki beträgt übrigens rund 2100 Yen (15 Euro), was immer noch ein stolzer Preis ist. Es lohnt sich übrigens noch ein bisschen abzuwarten. Der Landwirtschaftsverband von Miyazaki rechnet mit einer grosszügigen Produktion von rund 1000 Tonnen in diesem Jahr. Auch der Preis wird sich entsprechend anpassen.
Und wer es noch billiger haben möchte, der kann in einen weniger exklusiven Supermarkt in Japan gehen. Aber selbst dort sind die Preise weit über dem europäischen Selbstverständnis. Dafür sind sie aber auch wunderbar verpackt und garantiert ohne Schimmel.
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