Hochzeiten in Japan
2017 haben sich 607’000 Paare in Japan das Ja-Wort gegeben, wie NHK News berichtet. Das ist laut Wohlfahrtsministerium die tiefste Zahl seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Seit fünf Jahren hintereinander gibt es nun immer weniger Hochzeiten. Erklärt wird diese Entwicklung mit der überalternden Gesellschaft. Die Zahl der jungen Japaner im heiratsfähigen Alter wird immer kleiner.
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Es gibt aber auch noch andere Gründe. So die verdienen die Menschen zwischen 30 und 39 Jahre heute weitaus weniger als noch vor zwanzig Jahren (Asienspiegel berichtete). Die Zeiten, als man in Japan eine lebenslange Stelle in einem Grosskonzern zugesichert bekam, sind schon lange vorbei. Heute schlagen sich viele junge Erwachsenen mit befristeten Arbeitsverträgen durch. Heiraten und eine Familie gründen ist für viele finanziell gar nicht möglich. Alleine eine Hochzeit kostet in Japan ein kleines Vermögen (Asienspiegel berichtete).
Ausserdem müssen sich viele Frauen noch immer zwischen Karriere und einem Kind entscheiden. Beides zu kombinieren bleibt ein schwieriges Unterfangen in einer Gesellschaft, die noch immer von traditionellen Rollenbildern geprägt ist (Asienspiegel berichtete). Und so kommt es, dass heute fast 25 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen ein Leben lang unverheiratet bleiben, wie die Volkszählung von 2015 gezeigt hat (Asienspiegel berichtete). Diese Rate lag 1965 noch bei tiefen 1,5 Prozent.
Weniger Scheidungen
Die aktuelle Entwicklung führt gleichzeitig aber auch dazu, dass sich immer weniger scheiden lassen. Demnach ist die Zahl der Scheidungen so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr. 212’000 Ehepaare haben sich 2017 getrennt. Damit gibt sich statistisch gesehen alle 52 Sekunden ein Paar das Ja-Wort. Derweil gibt es durchschnittlich alle 149 Sekunden eine Scheidung.
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