Der Fluch des Colonel Sanders
Die Fans der Baseballmannschaft Hanshin Tigers feierten gestern eine Rückkehr der anderen Sorte. Doch um diese Geschichte zu verstehen muss man zurück ins Jahr1985 gehen.
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Damals entschied das Team aus Osaka die nationale Meisterschaft für sich. An der anschliessenden Siegesfeier im Stadtzentrum machten die als etwas rabiat geltenden Fans der Tigers ihrer Freude Luft, indem sie eine Colonel Sanders-Statue der nahe gelegenen Fastfoodkette «Kentucky Fried Chicken» (KFC) kurzerhand in den Dotombori-Fluss warfen.
Niemand machte sich weiter Gedanken über diese Akton. Die Jahre vergingen und die Hanshin Tigers setzten eine mässige Meisterschaft an die andere. Seit 24 Jahren hat die Mannschaft, die regelmässig vor 50’000 Zuschauern im berühmten Koshien-Stadium bei Kobe spielt, die japanische Meisterschaft nicht mehr gewonnen.
Der Fluch über dem Koshien Stadion
So machte sich irgendwann der Glaube unter den Fans breit, dass der graubärtige KFC-Gründer Harland «Colonel» Sanders die Hanshin Tigers mit einem Fluch belegt haben musste.
Im März dieses Jahres atmeten die Fans auf. Die Statue wurde nach 24-jährigem Verschwinden bei Bauarbeiten aus dem Dotombori-Fluss geborgen. Die Beine und Hände waren weg, eine Brille hatte Colonel Sanders auch nicht mehr.
Die Erleichterung
Trotzdem spürte der 75-jährige Yoshio Yoshida, der damalige Manager der Tigers, eine grosse Erleichterung: «Als ich gehört habe, dass die Statue gefunden wurde, spürte ich sofort, dass diese Geschichte nun ihr glückliches Ende gefunden hat.»
«Kentucky Fried Chicken» hat sich darauf entschieden die Statue dem Baseballverein zu schenken. Just am Geburtstag des 1980 verstorbenen Harland Sanders wurde die verloren geglaubte Statue an ihrer neuen Heimatstätte enthüllt. Nun steht Colonel Sanders, frisch herausgeputzt, vor dem Koshien-Stadium und es wird wohl keinem Fan mehr so schnell in den Sinn kommen den Mann noch einmal in den Fluss zu werfen.
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