Warten auf Obamas grosse Geste
Barack Obama ist nach Hiroshima und Nagasaki eingeladen worden. Die Bürgermeister der beiden Städte haben die offizielle Einladung am 27. Oktober der amerikanischen Botschaft in Tokio übergeben. Auch Modedesigner Issey Miyake, der selbst die Atombombentragödie als 7-jähriges Kind miterlebt hatte und dessen Mutter an den Folgewirkungen starb, wünscht sich in einem Beitrag für die New York Times den Besuch des US-Präsidenten in Hiroshima: «Es wäre ein symbolischer Schritt für die Erschaffung einer Welt ohne Angst.»
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Hiroshimas Regionalblatt, die Chugoku Shimbun, erhofft sich ebenfalls eine grosse Geste für den Japan-Besuch von Obama am 12. und 13. November: «Viele Friedensnobelpreisträger haben Hiroshima besucht. Wir bitten daher auch den US-Präsidenten dorthin zu gehen, sich ein Bild zu machen und sein Bekenntnis einer atomwaffenfreien Welt zu erneuern.»
Noch gibt es keinen US-Präsidenten, der Hiroshima und Nagasaki einen Besuch abgestattet hat, abgesehen von Jimmy Carter, der nach seiner Amtszeit 1984 Hiroshima die Ehre erwies. Jedoch hat der Besuch des amerikanischen Botschafters John Roos letzten Monat die japanischen Hoffnungen auf die ganz grosse Geste von Obama noch weiter geweckt. Nancy Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, war letztes Jahr ebenfalls in offizieller Funktion in Hiroshima.
«Eher unwahrscheinlich»
Bisher haben hochrangige Beamte des Aussenministeriums die Chance eines Besuchs als «eher unwahrscheinlich» eingestuft (Asienspiegel berichtete). Zu gross sei für Obama das Risiko, im eigenen Land eine emotionale Kontroverse über die Interpretation der Geschichte auszulösen. Noch heute stehen 61 Prozent der Amerikaner hinter den Atombombenabwürfen von 1945.
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