Steuerbetrug bei der Credit Suisse Japan
Ein 46-jähriger ehemaliger leitender Angestellter der Credit Suisse Japan soll zwischen 2005 und 2007 Aktienoptionsgewinne im Wert von 350 Mio. Yen (2,8 Mio. Euro) erzielt und davon 130 Mio. Yen (1 Mio. Euro) vor dem japanischen Fiskus versteckt haben. Die Tokioter Steuerbehörde hat gegen den Mann Klage wegen Steuerbetruges erhoben.
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Beim Angeklagten handelt es sich um den ehemaligen Abteilungsleiter der Geschäftsstelle für Auslandsanleihen der Credit Suisse Japan. Der 46-Jährige hat 2007 die Bank verlassen und lebt derzeit in Kanada.
Laut der japanischen Zeitung Asahi Shimbun hat der Angeklagte den nicht deklarierten Geldgewinn aus Mitarbeiter-Optionen auf einem Bankkonto beim Schweizer Hauptsitz deponiert. Einen Teil davon hat der ehemalige Abteilungsleiter schliesslich auf ein CS-Bankkonto in Singapur transferieren lassen. Gegenüber der Asahi Shimbun wollte der Steuerberater des Angeklagten keine Stellung dazu nehmen.
Weitere 100 CS-Angestellte unter Verdacht
Der 46-Jährige ist aber weitem nicht der einzige, der sich nicht rechtmässig verhalten hat. Denn die Steuerbehörde wies darauf hin, dass mehr als 100 Angestellte der Credit Suisse Japan ihre Gewinne aus Aktienoptionen im Wert von 2 Milliarden Yen (16 Mio. Euro) auf ausländische Konten transferiert hätten anstatt sie zu versteuern.
Laut den Steuerbehörden müssen über 800 Millionen Yen (6,4 Mio. Euro) an Steuern nachbezahlt werden. Ein 44-jähriger ehemaliger Angestellter der CS, der über 200 Millionen Yen (1,6 Mio. Euro) an Einnahmen nicht deklariert haben soll, hat gegenüber der Asahi Shimbun Stellung bezogen: «Ich war sehr beschäftigt mit der Arbeit und habe die Aktien auf ein Bankkonto deponiert. Die Pflicht dies den Steuerbehörde zu deklarieren, war nicht allen in der Firma bekannt.»
CS im Konflikt mit dem Gesetz
Die Credit Suisse Japan hat in einer kurzen Medienmitteilung Stellung dazu genommen: «Wir können die Steuererklärung einzelner Mitarbeiter nicht kommentieren.» Die Tatsache, dass fast 15 Prozent der rund 700 Angestellten von Credit Suisee Japan vom Steuerbetrug betroffen sind, könnte die Schweizer Bank in Japan jedoch in grössere Schwierigkeiten mit dem Gesetz bringen.
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