Der grosse Sprung nach vorne
China hat Japan im 2. Quartal 2010 als zweitgrösste Wirtschaftsmacht der Welt abgelöst. Das japanische Bruttoinlandsprodukt legte im 2. Quartal 0,4 Prozent zu und blieb damit weit unter den prognostizierten 2,3 Prozent Wachstum. Im 1. Quartal hatte die Zunahme noch 4,4 Prozent betragen.
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In diesem Jahr dürfte die japanische Wirtschaft insgesamt um 2 bis 3 Prozent wachsen. Chinas Wirtschaftswachstum hingegen beträgt derzeit jährlich etwa 10 Prozent. Aller Voraussicht nach wird die chinesische Wirtschaft Ende Jahr deshalb Japan überholt haben. Bereits Ende Jahr war der Abstand zwischen den beiden Ländern sehr gering.
Die Leiden des Naoto Kan
Die japanische Wirtschaft litt unter der abflauenden Weltkonjunktur, der schwachen Nachfrage der heimischen Verbraucher und auslaufenden Stimulierungsmassnahmen. Premierminister Naoto Kan steht vor vielen grossen Problemen: Eine rasch alternde und schrumpfende Bevölkerung, eine schwache Inlandnachfrage, die Deflation, ein starker Yen und eine abflachende Wachstumskurve bei den Exporten machen ihm das Leben schwer.
Chinas Aufstieg zur wirtschaftlichen Weltmacht hingegen scheint nicht aufzuhalten. Bei den Ausfuhren, den Autokäufen und der Stahlproduktion steht das Reich der Mitte bereits an der Weltspitze. Von der grossen chinesischen Nachfrage profitiert auch Japan. Doch anscheinend ist das nicht genug.
Der Kanarienvogel in der Goldmine
«Japan ist der Kanarienvogel in der Goldmine, weil es stark von der Nachfrage in Asien und China abhängig ist und diese kühlt recht stark ab», zitiert die Japan Times Martin Schulz vom Fujitsu Research Institute.
Beim Pro-Kopf-Einkommen ist Japan mit 37’800 Dollar gegenüber 3’600 Dollar in China jedoch noch weit voraus. «Wir sollten auf das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt schauen», meinte Kyohei Morita von Barclays Capital gelassen. Dass China Japan beim Bruttoinlandsprodukt überholt, habe lediglich symbolische Bedeutung.
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