Schwerst­ar­beit im Schutzanzug

Arbeiter in Fukushima 1 versuchen die Stromleitungen wiederherzustellen.
Arbei­ter in Fuku­shi­ma 1 ver­su­chen die Strom­lei­tun­gen wiederherzustellen.

Die Spe­zia­lis­ten, die tag­täg­lich den Super-Gau im Atom­re­ak­tor Fuku­shi­ma 1 zu ver­hin­dern ver­su­chen, sind dick ein­ge­packt. Spe­zi­ell gefer­tig­te lan­ge Unter­ho­se und Socken bil­den einen ers­ten Strah­len­schutz. Ein oran­ge­far­be­ner Anzug aus syn­the­ti­schen Fasern bil­det die nächs­te Schicht. Dar­über folgt ein weis­ser Schut­zover­all aus Papier­stoff, der nach ein­ma­li­gem Gebrauch weg­ge­wor­fen wird. Als Alter­na­ti­ve wird auch ein was­ser­dich­ter, gel­ber Man­tel aus Kunst­stoff getragen.

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Ein Dosi­me­ter infor­miert zudem den Arbei­ter über die Inten­si­tät der radio­ak­ti­ven Ver­strah­lung. Der Kopf ist kom­plett mit einer Mas­ke bedeckt. Ein Aktiv­koh­le­fil­ter in der Gas­mas­ke sorgt dafür, dass kein radio­ak­ti­ves Jod ein­ge­at­met wird. Soll­te die Luft dünn wer­den, sorgt eine Sauer­stoff­fla­sche für Entlastung.

Wie sicher sind die Anzüge?

Die Ret­tungs­ar­bei­ter sind mit die­sem Spe­zi­al­an­zug so gut wie mög­lich vor Radio­ak­ti­vi­tät geschützt. Den­noch wur­den seit Beginn der Kata­stro­phe 19 Arbei­ter Opfer von Ver­strah­lung. Aus die­sem Grund wächst die Sor­ge unter den Arbei­tern. Wie die Asahi Shim­bun erfah­ren hat, gibt es beim Kraft­werk­be­trei­ber ers­te Ange­stell­te, die die Wir­kung der Schutz­an­zü­ge bei hoher Radio­ak­ti­vi­tät in Fra­ge stellen.

Die Anzü­ge wer­den gemäss den 3 Gefah­ren­stu­fen A bis C indi­vi­du­ell ange­passt. So wur­den bis­lang die Räum­lich­kei­ten in den Reak­to­ren als höchs­te Gefah­ren­stu­fe C bewer­tet. Das Gebiet an der fri­schen Luft wird als weni­ger gefähr­lich ein­ge­stuft. Durch die neu­er­lich aus­ge­tre­te­ne Radio­ak­ti­vi­tät sind inzwi­schen Stim­men laut gewor­den, die for­dern, dass über­all auf dem Gelän­de die höchs­te Stu­fe C gel­ten und nur noch ent­spre­chen­de Schutz­an­zü­ge getra­gen wer­den sollten.

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­feh­ler bei Tepco

Zudem scheint Tep­cos Kom­mu­ni­ka­ti­ons­po­li­tik mit den Ret­tungs­ar­bei­tern feh­ler­haft zu sein. Wie die Yomi­uri Shim­bun berich­tet, hat­te es der Atom­kraft­werk­be­trei­ber letz­te Woche ver­passt, sei­ne Spe­zia­lis­ten vor der über­durch­schnitt­lich hohen Radio­ak­ti­vi­tät im Reak­tor 3 zu warnen.

Nur kur­ze Zeit spä­ter kamen in genau die­sem Block gleich 3 Arbei­ter mit einer hohen Strah­len­do­sis in Kon­takt. Tep­co hat die­sen Feh­ler inzwi­schen ein­ge­stan­den. Wäre die Infor­ma­ti­on rich­tig mit­ge­teilt wor­den, hät­te man den Unfall wahr­schein­lich ver­hin­dern kön­nen, erklär­te Hiro­ta Koy­a­ma von Tep­co.

Die 3 Arbei­ter aus Spi­tal entlassen

2 der 3 betrof­fe­nen Arbei­ter waren dabei in radio­ak­tiv ver­seuch­tes Was­ser getre­ten. Die 3 wur­den kurz dar­auf hos­pi­ta­li­siert. Ärzt­li­che Unter­su­chun­gen haben nun Ent­war­nung gege­ben. Bei kei­nem der Arbei­ter bestehe ein Gesund­heits­ri­si­ko. Sie durf­ten das Kran­ken­haus am Mon­tag verlassen.

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