Ghiblis letzter Gigant

Hayao Miyazaki trumpfte in den letzten Monaten gross aus. Mit dem Anime Kaze Tachinu hat er noch einmal seine Fans in Japan verzückt (Asienspiegel berichtete). Dann folgte sein überraschender Rücktritt der 72-jährigen Legende (Asienspiegel berichtete). Nun ist die Reihe an Isao Takahata, dessen neuster Anime, Kaguyahime no Monogatari (Die Geschichte der Prinzessin Kaguya), ab dem 23. November in 344 Kinos in Japan zu sehen sein wird.
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Der 78-Jährige hat 1985 zusammen mit Miyazaki das berühmte Studio Ghibli gegründet. Takahata gehört wie sein Kollege zu den Altmeistern des Anime-Genres. Mit Filmen wie Heidi oder Hotaru no ike (Die letzten Glühwürmchen) hat er sich als Regisseur einen Namen gemacht. Ausserdem hatte er in zahlreichen Miyazaki-Werken als Produzent seine Hände im Spiel. Er ist der letzte Gigant bei Studio Ghibli.
Takahatas eigener Stil
In Takahatas Werken spielt mehr der Realismus als die Fantasie eine Hauptrolle. Als einer der wenigen Grossen spielt er nur zu gerne mit neuen zeichnerisch-expressionistischen Ausdrucksformen, so auch in seinem neusten Anime. Mit energischen Linienführungen und farblosen Flächen hebt er sich vom klassischen, detailreichen Anime-Stil ab. Bereits in seinem letzten abendfüllenden Anime Hohokekyo Tonari no Yamada-kun (Meine Nachbarn die Yamadas) setzte er auf einen ähnlichen skizzenartigen Stil.
Anstatt detailliert zu zeichnen, wolle er mit dem groben Skizzenstil die Realität besser darstellen, erklärt Takahata der Asahi Shimbun. Er wolle damit auch die Vorstellungskraft des Zuschauers anregen.
Prinzessin Kaguya vom Mond
Kaguyahime no Monogatari basiert auf der über 1000 Jahre alten Erzählung, die auch unter dem Namen Taketori Monogatari bekannt ist. Es ist die Geschichte der vom Mond stammenden Prinzessin Kaguya, die von einem Bambussammler aufgezogen wird. Ihr strahlende Schönheit verzaubert die Männer. Fünf edle Verehrer und selbst der Kaiser kämpfen um ihre Gunst. Sie scheitern alle und Kaguya kehrt schliesslich zum Mond zurück.
Takahata liefert mit dem Anime seine eigene Interpretation des japanischen Literaturklassikers, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. So wagt er auch eine Antwort zur Frage, weshalb Kaguya überhaupt vom Mond zur Erde gekommen ist. 5 Milliarden Yen (36 Millionen Euro) kostete die Produktion von Kaguyahime no Monogatari. Joe Hisaishi hat wie auch schon für Kazu Tachinu die Filmmusik geschrieben. Übrigens ist es das erste Mal seit 1988, dass Takahata und Miyazaki im selben Jahr ein eigenes Regie-Werk ins Kino bringen.
14 Jahre Arbeit liegt zwischen Kaguyahime no Monogatari und Takahatas letzten abendfüllenden Film. Auch Hayao Miyazaki investierte fünf Jahre Arbeit in Kazu Tachinu, was ihn zum Schluss kommen liess, dass er in seinem fortgeschrittenen Alter wohl keinen Film mehr in dieser Länge realisieren könne. Der 78-jährige Isao Takahata hingegen möchte sich derweil noch nicht festlegen, ob er mit Kaguyahime no Monogatari seine lange Karriere beenden möchte.
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