Japan im Ausnahmezustand
Ab morgen Donnerstag treffen sich die G – 7-Staatschefs in Ise-Shima in der japanischen Präfektur Mie. Zwei Tage dauert dieser Gipfel der Mächtigen. Die ersten Gäste sind bereits im Land angekommen. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau landete Anfang Woche in Tokio. Der Sicherheitsaufwand für diesen Anlass ist gigantisch. Denn nicht nur die Region, wo das G – 7-Treffen stattfinden wird, sondern auch der Rest des Landes scheint in Alarmbereitschaft zu sein.
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Insgesamt müssen bis Ende Woche 70’000 Polizisten 3500 Orte sichern, wie die Asahi Shimbun berichtet. Der Grossteil davon wird in den Grossstädten wie Tokio, Yokohama, Osaka und Nagoya beschäftigt sein.
Insbesondere Flughäfe und Bahnhöfe hat die Polizeibehörde als Orte mit erhöhter Terrorgefahr definiert. Seit letzter Woche werden entsprechend Massnahmen ergriffen. Mülleimer in den U-Bahn-Stationen in Tokio wurden entfernt oder versiegelt (Asienspiegel berichtete). Selbst in den Shinkansen-Zügen und im Narita Express kann der Passagier nichts mehr entsorgen. Bahnbetreiber JR East und JR Central untersagen derweil in ihren Bahnhöfen in Tokio, Shin-Yokohama, Nagoya und Kyoto den Gebrauch von über 3000 Schliessfächer für die Zeit des G – 7-Treffens.
Ein Podest für die Polizei
Die Patrouillen in den Bahnhöfen wurden zudem verstärkt. Im Bahnhof Tokio hat man spezielle Podeste, inklusive digitaler Schrifttafeln und Lautsprechern, errichtet, die den Polizisten eine bessere Übersicht im Wirrwarr bieten sollen. Diese doch eigenwillige Konstruktion ist zu einem beliebten Fotosujet auf Twitter geworden, das so einige zum Schmunzeln anregt. Es ist so etwas wie eine Miniversion der Koban-Polizeiboxen, die man in jedem Quartier erblickt (Asienspiegel berichtete).
An Strassenkreuzungen markieren die Polizisten ebenfalls Präsenz. An Konzerten oder Sportveranstaltungen werden zusätzliche Handgepäckkontrollen durchgeführt. An der schicken Omotesando hat man für die Zeit des G7-Treffens 10 provisorische Überwachungskameras aufgestellt, wie NHK News berichtet.
Hungrige Polizisten
Selbst die Verpflegung der Polizisten, Feuerwehrleute und anderen Mitarbeiter in Ise-Shima ist eine riesige logistische Übung. Seit Ende März sind die Minimarktketten Lawson und Seven Eleven daran, 650’000 Mahlzeiten für das Sicherheitspersonal vorzubereiten.
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