Japan entdeckt das Rauchverbot
Japan gehört zu den wenigen fortschrittlichen Ländern, wo der Zigarettenrauch noch fest zur Atmosphäre vieler Bars, Restaurants und Cafés gehört. Ein national geregeltes Rauchverbot existiert bis heute nicht. Zu lange gingen die Tabak-Lobby und die Regierung gemeinsame Wege (Asienspiegel berichtete).
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Doch nun scheinen die nahenden Sommerspiele 2020 in Tokio zu einem Umdenken zu führen. Bereits im September verwies das japanische Gesundheitsministerium in seinem «Tabak-Weissbuch» ausdrücklich auf die Gefahren des Passivrauchens. Jährlich sterben in Japan 15’000 Menschen, weil sie im Berufsalltag zu viel Zigarettenrauch ausgesetzt sind. In diesem Zusammenhang empfahl das Ministerium, ein flächendeckendes Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden (Asienspiegel berichtete).
Wie ein Rauchverbot aussehen könnte
Nun geht das Gesundheitsministerium einen Schritt weiter, wie NHK News berichtet. Letzte Woche hat es einen ersten Gesetzesentwurf vorgestellt. Demnach soll künftig ein flächendeckendes Rauchverbot in Krankenhäusern, Schulen, Behördengebäuden, Sportanlagen, Stadien, in Universitäten, Bussen und Taxis herrschen. Wer gegen diese Regel verstösst, muss eine Geldstrafe bezahlen. In den Schulen und Krankenhäusern soll zudem auch das gesamte äussere Areal zur rauchfreien Zone erklärt werden.
Auch in Restaurants, Hotels, Flughäfen, Läden, Büros, Zügen und Schiffen soll das Rauchen künftig untersagt werden. In diesen Fällen darf jedoch eine Ausnahme gemacht werden, sofern man spezielle abgetrennte Raucherzimmer errichtet. Die bis heute gängigen offenen Raucherabteile in vielen Restaurants würden kaum mehr ausreichen. Gerade für die Bars und Izakaya-Kneipen wäre ein Rauchverbot eine einschneidende Umstellung.
Ein Gesetz im nächsten Jahr
Noch müssen viele Details eines landesweiten Rauchverbots in öffentlichen Orten mit anderen Behörden ausgearbeitet werden. Doch die Regierung scheint vorwärts machen zu wollen. Bereits im nächsten Jahr könnte ein entsprechendes Gesetz dem Unterhaus vorgelegt werden, um noch vor den Sommerspielen 2020 in Tokio bereit zu sein.
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