Fastfood ohne Zigaretten
In den japanischen McDonald’s, wie auch in den meisten anderen Restaurants des Landes, gehört Rauchen noch zur Alltäglichkeit. Die Fastfoodkette will dies nun ändern. In den kommenden Jahren sollen rund 30 Prozent der Ableger umgebaut werden. In diesen Lokalen wird das Rauchen künftig verboten sein, berichtet die Asahi Shimbun. Das sind 1050 von 3500 McDonalds-Restaurants im Land.
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Eine Ausnahme bleiben die renovierten Ableger in den Bahnhöfen, da man die rauchenden Pendler nicht unnötig verärgern wolle. McDonald’s wagt damit einen mutigen Schritt. Die Restaurantkette rechnet gar damit, dass der Umsatz durch diese Massnahme mittelfristig in Leidenschaft gezogen wird. Dies zeige die Erfahrung in einem Land, das den Rauchern noch immer viele Freiheiten gewährt.
Doch die Zeiten ändern sich, wenn auch nur langsam. Das Rauchverbot an öffentlichen Orten gewinnt an Zuspruch. In der Präfektur Kanagawa ist der Tabakkonsum an öffentlichen Orten seit dem 1. April gar komplett verboten (Asienspiegel berichtete). McDonalds hatte in seinen 298 Restaurants in der Präfektur bereits ab dem 1. März ein komplettes Rauchverbot verhängt.
Rauchverbot im Freien
Auch am Internationalen Flughafen von Narita bei Tokio ist das Rauchen in allen Restaurants seit dem 1. Juni untersagt. Einzig in voll abgeschlossenen Raucherräumen darf noch weiter gepafft werden. Weiter unterhält der Flughafen noch 34 offizielle Raucherzonen.
Noch sind die Ausnahmen zahlreich, doch beim Rauchen im Freien zeigen sich die japanischen Behörden strenger als in einigen europäischen Ländern. So ist im Tokioter Viertel Chiyoda das Rauchen auf den Bahnsteigen bereits seit 2002 verboten. Stattdessen quetschen sich allmorgendlich zahlreiche Pendler in isolierte Raucherboxen. In vielen Grosststädten Japans ist sogar das Rauchen auf den Gehsteigen verboten (Asienspiegel berichtete). Nur in markierten Zonen, in den Aschenbecher stehen, darf die Zigarette noch angezündet werden.
Starbucks als Vorreiter
Noch lebt die Raucherprävention von Einzelinitiativen der Lokalregierungen und Unternehmen. Dem Tabakkonsum in Cafés, Restaurants und Bars wird noch immer lebhaft gefrönt. Im besten Fall gibt es abgetrennte Raucherzonen. Die amerikanische Café-Kette Starbucks ist eine der wenigen Ketten, bei der ein komplettes Rauchverbot herrscht.
Die Mühlen der nationalen Politik mahlen nur langsam. Das Gesundheitsministerium ist seit Mai daran, einen Vorschlag zu einem Rauchverbot zu erarbeiten. Doch ein griffiges Gesetz lässt noch auf sich warten. ja.
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