Die abge­le­gens­ten Inseln Japans

Eine Aufnahme von Chichijima im Jahr 2000.
Eine Auf­nah­me von Chi­chi­ji­ma im Jahr 2000. Foto: wiki­me­dia / しいたけ

Die Ogasa­wa­­ra-Inseln, die man auch als Bonin-Inseln kennt, sind ver­wal­tungs­tech­nisch ein Teil der Prä­fek­tur Tokio. Die rund 1000 Kilo­me­ter süd­lich von der Haupt­stadt gele­ge­ne, weit ver­streu­te Insel­grup­pe ist mehr­heit­lich unbe­wohnt. Aus­nah­men bil­den Chi­chi-jima («Vater-Insel») und Haha-jima («Mut­­ter-Insel), wo rund 2500 Men­schen leben. Die wohl bekann­tes­te Insel der Regi­on ist jedoch Iwo-jima (Asi­en­spie­gel berich­te­te), die im Zwei­ten Welt­krieg zum Schau­platz einer der blu­tigs­ten Schlach­ten zwi­schen japa­ni­schen und ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen wur­de. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg blie­ben die Ogasa­wa­­ra-Inseln bis 1968 unter ame­ri­ka­ni­scher Kon­trol­le. Iwo Jima dient heu­te als Mili­tär­stütz­punkt für die japa­ni­sche Mari­ne, der auch über einen Flug­ha­fen ver­fügt. Ohne Son­der­ge­neh­mi­gung darf man nicht auf die Insel. 

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Chi­chi-jima und Haha-jima gehö­ren der­weil zu den iso­lier­tes­ten japa­ni­schen Inseln mit einer stän­di­gen Wohn­be­völ­ke­rung. Eine Schiffs­ver­bin­dung ist der ein­zi­ge Zugang zu die­sem klei­nen Insel­pa­ra­dies. Die Fahrt von Tokio bis nach Chi­chi-jima dau­ert gan­ze 24 Stun­den. Einen Flug­ha­fen gibt es nicht. Die japa­ni­schen Selbst­ver­tei­di­gungs­streit­kräf­te unter­hal­ten jedoch einen Heli­port. Kommt es zu einem medi­zi­ni­schen Not­fall, der eine Behand­lung in Tokio not­wen­dig macht, dann kommt ein Hub­schrau­ber von Iwo-Jima oder ein Was­ser­flug­zeug der japa­ni­schen Trup­pen von den Haupt­in­seln zum Einsatz. 

Ein Flug­ha­fen wür­de der Bevöl­ke­rung ent­spre­chend viel Nut­zen brin­gen, nicht nur medi­zi­ni­schen, son­dern auch wirt­schaft­li­chen. Die Rei­se wür­de sich auf 2,5 Stun­den ver­kür­zen. Plä­ne dafür gibt es seit Jahr­zehn­ten. Zuletzt gab es 2017 Gesprä­che zwi­schen der Tokio­ter Regie­rung und den Lokal­be­hör­den auf Chi­chi-jima, wie Tokyo MX berich­te­te. Geplant ist, einen klei­nen Flug­ha­fen im Wes­ten von Chi­chi-jima zu bau­en, wo sich noch Über­res­te einer Start- und Lan­de­bahn der ehe­ma­li­gen japa­ni­schen kai­ser­li­chen Armee befindet. 

Gros­se Umweltbedenken

Auch wenn bei­de Sei­ten ein sol­ches Pro­jekt befür­wor­ten, bleibt es frag­lich, ob es jemals zustan­de kom­men wird. Bereits 2001 schei­ter­ten ähn­li­che Plä­ne an Umwelt­be­den­ken. Denn die Ogasa­wa­ra-Inseln ver­fü­gen über ein ein­ma­li­ges Öko­sys­tem, das seit 2011 sogar zum UNESCO-Welt­na­tur­er­be gehört. Ent­spre­chend besorgt zeigt sich die Inter­na­tio­nal Uni­on for Con­ser­va­ti­on of Natu­re (IUCN), die sich für den Schutz des glo­ba­len Natur­er­bes ein­setzt und der UNESCO Emp­feh­lun­gen abgibt, über das Flug­ha­fen­pro­jekt. Die Bio-Diver­si­tät und die fra­gi­le Natur sei so in Gefahr – und damit auch der UNESCO-Sta­tus, warnt die IUCN laut der Mai­ni­chi Shim­bun. Es scheint der­zeit so, dass Chi­chi-jima und Haha-jima auch in Zukunft die iso­lier­tes­ten Inseln Japans blei­ben werden.

Im Süden von Chichijima liegt Hahajima.
Im Süden von Chi­chi­ji­ma liegt Haha­ji­ma. Foto: wiki­me­dia / しんかわな
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