Shinkansen: Von Tokio nach Hokkaido in 3 Stunden 59 Minuten
Exakt 4 Stunden und 2 Minuten dauert die schnellste Shinkansen-Fahrt zwischen den Bahnhöfen Tokio und Shin-Hakodate-Hokuto auf der Nordinsel Hokkaido. Letzterer ist momentan die nördlichste Shinkansen-Station Japans. Dabei wird eine Distanz von etwas über 1000 Kilometern abgedeckt. Es ist eine technische Meisterleistung. Und dennoch ist es nicht schnell genug für die Betreiber des Hochgeschwindigkeitszuges. Seit der Eröffnung dieser Strecke im Jahr 2016 träumen sie davon, die Fahrzeit auf unter 4 Stunden zu drücken. Nur so wäre man wirklich konkurrenzfähig gegenüber dem Flugverkehr (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Möglich machen soll dies eine Erhöhung der Geschwindigkeitslimite im 53,85 Kilometer langen Seikan-Tunnel, der seit 1988 die Hauptinseln Honshu und Hokkaido verbindet. 23,3 Kilometer des Tunnelabschnitts führen unter dem Meer hindurch. Der Tunnel wird nicht nur vom Shinkansen benutzt. Auch Güterzüge fahren täglich hindurch. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf diesem Abschnitt aus Sicherheitsgründen lediglich 140 Stundenkilometer. Für den Shinkansen, der auf der Strecke zwischen Tokio und Hakodate-Hokuto zeitweise mit 320 Stundenkilometer unterwegs ist, ist das ein Schneckentempo.
Im September hat man nun erste Tests im Seikan-Tunnel durchgeführt, die das Ziel haben, die dortige Geschwindigkeitslimite auf 160 Stundenkilometern anzuheben, wie die Hokkaido Shimbun berichtete. Im besten Fall könnte so bereits im Frühling 2019 der Fahrplan angepasst werden. Die Fahrt von Tokio nach Shin-Hakodate-Hokuto würde dann nur noch 3 Stunden 59 Minuten dauern. Sie lesen richtig: Es wäre eine Verkürzung um gerade mal 3 Minuten. Damit wäre man aber unter der kritischen Schwelle von 4 Stunden angelangt, wobei man noch die 20-minütige Bahnfahrt ins Zentrum von Hakodate nicht vergessen darf.
Jede Minute zählt
Dass man die Höchstgeschwindigkeit stets zu optimieren versucht, ist bei den japanischen Hochgeschwindigkeitszügen nichts Neues. Selbst auf der ältesten Strecke, die seit 1964 zwischen Tokio und Osaka verkehrt, geht es stets darum, noch ein paar Minuten zu gewinnen. 2015 wurde die mögliche Maximalgeschwindigkeit auf dieser Strecke nach diversen Anpassungen von 270 auf 285 Stundenkilometer erhöht. Damit konnte die Fahrzeit zwischen den beiden Grossstädten noch einmal um zwei bis drei Minuten reduziert werden (Asienspiegel berichtete). In der Welt der Shinkansen zählt jede Minute.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken