Michibiki: Japan startet sein eigenes GPS-System
Bislang verliess sich die Welt auf GPS. Ohne dieses Satellitennavigationsystem der USA wäre die digitale Revolution gar nicht denkbar. Inzwischen sind aber auch Europa, Russland und China daran ihre eigenen Systeme aufzubauen. Und nun ist auch Japan in diesem exklusiven Klub. Mit Michibiki besitzt das Land sein eigenes Navigationssystem, das am 1. November 2018 in Betrieb genommen wurde.
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Vier Satelliten sind derzeit im Umlauf. Bis 2023 wird Japan drei weitere Satelliten in die Erdumlaufbahn befördern. Diese kreisen über die asiatische Pazifikregion und decken damit Japan ständig ab. Es wurde als Ergänzung zu GPS geplant. Das System brilliert zudem durch eine enorme Präzision im Zentimeterbereich, selbst zwischen Bergen und Wolkenkratzern. Zum Vergleich: Das amerikanische GPS-System hat eine Fehlermarge von bis zu 10 Metern.
Japan verspricht sich viel davon. Michibiki wird zu einem Beschleuniger bei der Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen. Auch in der Landwirtschaft wird das System von Nutzen sein. Automatisierte Traktoren, Maschinen und Roboter können so beispielsweise zu jeder Tageszeit und egal bei welcher Witterung ihre Arbeit erledigen. Der Transportservice durch Drohnen wird ebenfalls von Michibiki profitieren, zeigt sich die Regierung überzeugt. 12 Jahre dauerte es von der Planung bis zur Lancierung. 2010 brachte eine Trägerrakete den ersten dieser Satelliten ins All. Die weiteren drei wurden allesamt im vergangenen Jahr platziert.
Japans eigener Weltraumbahnhof
Möglich macht dieses gigantische Projekt der Unterhalt eines eigenen Raumfahrtprogramms. Japan ist nach den USA und Russland die Nation, die sich schon am längsten damit beschäftigt. Gleich zwei Weltraumbahnhöfe besitzt das Land. Die älteste Anlage, das Uchinoura Space Center, wurde 1962 errichtet und liegt im Süden der Präfektur Kagoshima auf Kyushu. Der grössere und weitaus wichtigere Weltraumbahnhof liegt noch etwas weiter südlich auf der Insel Tanegashima (Asienspiegel berichtete). Von dort aus wurde auch das Himwari-Programm gestartet. Es ist ein Satelliten-System, das sämtliche Wetterentwicklungen genau registrieren kann und damit eine zentrale Rolle in der Vorhersage von Taifunen, Stürmen und anderen Naturgefahren spielt (Asienspiegel berichtete).
Der Standort des Tanegashima Space Center
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