Kostenloses Essen für Studenten
Der Nebenjob wird auf Japanisch Arubaito (ja genau, vom deutschen Wort «Arbeit») genannt, oder kurz Baito. In Japan ist diese Form der Arbeit ein wichtiger Bestandteil des Studentenlebens. Tagsüber wird studiert und abends arbeitet man beispielsweise in einem Restaurant. Der Lohn dieser Teilzeitarbeit hilft, die Kosten des studentischen Alltags zu bestreiten. Die Corona-Krise macht sich in diesem Bereich nun zunehmend spürbar. In einer Umfrage der Universität Tsukuba bestätigten 70 Prozent der Studenten, dass es aufgrund der aktuellen Lage weniger Nebenjobs gibt. Auch die Geldsendungen aus dem Elternhaus haben bei manchen abgenommen. Viele müssen den Gürtel enger schnallen.
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Die Universität Tsukuba in der Präfektur Ibaraki hat sich diesem Problem angenommen. Als Reaktion auf die Umfrage bat sie Bauern und Unternehmen aus der Region um Lebensmittel-Spenden. Die Reaktion übertraf alle Erwartungen. Rund 20 Tonnen an Reis, Gemüse, Früchte, Pasta, Instant-Ramen oder Süssigkeiten kamen so in kürzester Zeit zusammen. Die Universität lud zahlreiche Fotos der gut gefüllten Lager auf Twitter hoch (siehe unten). Vergangene Woche begann die Universität mit der Verteilung der Spenden. Gemäss ANN News standen mehr als 4000 Studenten Schlange, manche mit Rollkoffer. Die jungen Menschen durften sich grosszügig und kostenlos bedienen. Nach sechs Stunden waren sämtliche 20 Tonnen Lebensmittel weg.
Frühstück für 100 Yen
Es ist nicht das erste Mal, dass sich eine Universität aktiv um das leibliche Wohl seiner Studenten kümmert. Vor einigen Jahren haben Universitäten begonnen, in ihren Kantinen ein reichhaltiges, traditionell japanisches Frühstück zum Billigpreis anzubieten (Asienspiegel berichtete). Die Vorteile liegen auf der Hand: volle Bäuche, ein geregelter Tagesablauf, konzentrierte Studenten und besser besetzte Unterrichtsstunden sind die positiven Auswirkungen. Auch in Tsukuba ist nun die Sorge weg, dass die Studenten am falschen Ort sparen.
Eindrücke von der Essensverteilung
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