Japan um 1880
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4500 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten und aktualisierten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 21. November 2015.
AUS DEM ARCHIV – Die erste Kamera wurde bereits 1848 über Nagasaki nach Japan importiert. Der italienische-britische Fotograf Felice Beato war einer der Ersten in Japan, der aus dieser neuen Technologie ein Geschäft machte. 1863 eröffnete er ein Fotostudio in Yokohama und spezialisierte sich auf die Souvenirfotografie.
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Diese Art der Fotografie wird heute unter dem Begriff Yokohama Shashin («Yokohama-Fotos») zusammengefasst. Die Hafenstadt war damals ein Zentrum der Fotografie. Fotografen fanden an diesem Ort, wo sich viele Ausländer niedergelassen hatten, einen lukrativen Absatzmarkt. Auch die Hafenstadt Nagasaki erlebte einen ähnlichen Boom.
Vom Feudal- zum Industriestaat
Der 1841 geborene Kimbei Kusakabe fand als Kolorist bei Beato eine Arbeit. Später wurde er zu seinem Assistenten, bis er in den 1880ern sein eigenes Fotostudio eröffnete. Kusakabe war einer der ersten japanischen Fotografen, der es mit Souvenir- und Porträtfotografie auch international zu Aufmerksamkeit brachte. Seine Fotos halten ein Japan in einer Übergangsphase fest, in der die Modernisierung in vollem Schwung und zugleich das feudale Japan noch überall sichtbar war.
Die New York Public Library hat viele seiner Fotos online öffentlich zugänglich gemacht. Die Fotos stammen zumeist aus den Jahren 1880 bis 1900. Es sind Werke, die das Japan-Bild im Westen nachhaltig geprägt haben. Ein wichtiger Zeitgenosse von Kimbei war der italienische Fotograf Adolfo Farsari, der ebenfalls in den 1880ern das aufstrebende Japan fotografisch festhielt (Asienspiegel berichtete).
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