Eine Ken­ne­dy für Japan

Caroline Kennedy an einer Wahlveranstaltung für Barack Obama im Jahr 2008.
Caro­li­ne Ken­ne­dy an einer Wahl­ver­an­stal­tung für Barack Oba­ma im Jahr 2008. Foto: flickr/​Vague­ly Artistic

Caro­li­ne Ken­ne­dy könn­te schon bald nach Tokio zie­hen. US-Prä­si­dent Barack Oba­ma scheint gewillt zu sein, die Toch­ter des 1963 ermor­de­ten US-Prä­si­den­ten John F. Ken­ne­dy zur US-Bot­schaf­te­rin in Japan zu ernen­nen, wie die Washing­ton Post berich­tet. Es lau­fe der­zeit eine Über­prü­fung ihrer Per­son. Schon in den nächs­ten Wochen könn­te ein Ent­scheid fal­len. Sie wäre gemäss der Asahi Shim­bun die ers­te Frau in die­sem wich­ti­gen Amt.

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US-Prä­si­dent Barack Oba­ma pflegt schon seit Jah­ren enge­ren Kon­takt mit Caro­li­ne Ken­ne­dy. Eine Ernen­nung zur US-Bot­schaf­te­rin wäre auch eine Beloh­nung für des­sen akti­ve Unter­stüt­zung wäh­rend der Prä­si­den­schafts­wahl­kämp­fe 2008 und 2012. Damals schon wur­de die Ken­ne­dy-Toch­ter als mög­li­che Kan­di­da­tin für die Nach­fol­ge von Hil­la­ry Clin­ton im US-Senat gehandelt.

Für Caro­li­ne Ken­ne­dy wäre es der ers­te Pos­ten als US-Diplo­ma­tin. Bis­lang arbei­te­te sie als Anwäl­tin und Buch­au­to­rin. Doch ihr Fami­li­en­na­me ver­pflich­tet. Bereits Gross­va­ter und Dynas­tie­grün­der Joseph P. Ken­ne­dy war zwi­schen 1938 und 1940 US-Bot­schaf­ter in Grossbritannien.

Kei­ne Asien-Erfahrung

Caro­li­ne Ken­ne­dy spricht weder Japa­nisch noch hat sie irgend­wel­che enge Bezie­hun­gen zum Land. Auch als Diplo­ma­tin war sie noch nie tätig. Das stellt in den USA jedoch kein Pro­blem dar. Sehr oft wird der Bot­schafts­pos­ten als Beloh­nung für spe­zi­el­le Ver­diens­te jeman­dem zugesprochen.

Gera­de in Japan wird das Amt ger­ne an bekann­te Per­sön­lich­kei­ten ver­ge­ben. Der aner­kann­te Asi­en­wis­sen­schaft­ler Edwin O. Rei­schau­er beklei­de­te Anfang der 1960er-Jah­re den Pos­ten. Auch Wal­ter Mon­da­le, Ex-Vize­prä­si­dent unter Jim­my Car­ter, durf­te sich in den 1990er-Jah­ren US-Bot­schaf­ter in Japan nen­nen. Sein Nach­fol­ger wur­de der ehe­ma­li­ge US-Spre­cher des Reprä­sen­tan­ten­hau­ses Tho­mas S. Foley.

Caro­li­ne Ken­ne­dy wür­de die Nach­fol­ge von John Roos anneh­men, der sich als Anwalt im Sili­con Val­ley einen Namen mach­te. Roos galt als ein aus­ge­spro­chen guter Kom­mu­ni­ka­tor in Japan. Kein ande­rer US-Bot­schaf­ter ver­fügt über eine grös­se­re Twit­ter-Anhän­ger­schaft. Zur­zeit sind es mehr als 60’000.

Gros­se Herausforderungen

Doch ob berühmt sein allei­ne aus­reicht, um den Pos­ten in Japan zu bewäl­ti­gen, ist frag­lich. Die Her­aus­for­de­run­gen in Ost­asi­en sind grös­ser denn je. Die Span­nun­gen wegen aus­ste­hen­den Ter­ri­to­ri­al­fra­gen mit Chi­na, Süd­ko­rea und Tai­wan haben in den letz­ten Jah­ren gefähr­li­che Dimen­sio­nen angenommen.

Jung-Dik­ta­tor Kim Jong-un lässt zuneh­mend sei­ne Mus­keln spie­len und die US-Armee ver­legt ihren Schwer­punkt neu in den Pazi­fik. Aus­ser­dem ist Japan immer noch dar­an, die Jahr­hun­dert-Kata­stro­phe vom 11. März 2011 zu bewäl­ti­gen. Caro­li­ne Ken­ne­dy wird mehr als ihre Öffent­lich­keits­er­fah­rung brau­chen. Es wird ein Sprung ins kal­te Was­ser werden.

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