Das verflixte Jahr des Pferdes
Mit dem 1. Januar ist nach chinesischem Horoskop das Jahr des Pferdes angebrochen. In Japan könnte dies womöglich auf einen neuen Minusrekord bezüglich Geburtenrate hindeuten, denn im Jahr des Pferdes verzichten offenbar viele auf Nachwuchs. Laut Bevölkerungsstatistik des Innenministeriums sind 9,58 Millionen Japaner in einem Jahr des Pferdes geboren. Das entspricht lediglich 7,5 Prozent der Gesamtbevölkerung von 127 Millionen. Kein anderer der 12 Tierkreiszeichen vereint weniger Menschen auf sich.
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Auf den ersten Blick werden Menschen, die im Jahr des Pferdes geboren sind, durchaus gute Charaktereigenschaften zugesprochen. Je nach Interpretation gelten diese als sehr gesprächig und talentiert in finanziellen Angelegenheiten. Sie zeichnen sich zudem durch ihre offene, enthusiastische Art aus. Ausserdem sagt man ihnen nach, dass sie äusserst gut seien im Komplimente verteilen.
Da gibt es aber auch, wie bei jedem Tierzeichen, die negativen Seiten. Pferde gelten als äusserst ungeduldig. Man sagt, sie würden sich schnell ärgern. In Kombination mit dem chinesischen Element Feuer wird das Pferd geradezu unangenehm. Das Leben der Menschen, die in einem Jahr des Feuer-Pferdes (丙午) geboren sind, würde notorisch vom Unglück verfolgt, heisst es. Sie seien zu dem unverantwortlich und rebellisch.
Das Jahr 1966
Wie stark die Japaner an diese Beschreibungen glauben, zeigt ein Blick auf die Statistik. Zuletzt war das Jahr des Feuer-Pferdes 1966. In jenem Jahr kamen bescheidene 1,33 Millionen Japaner auf die Welt. Es war ein Minusrekord, der bis Anfang der 1980er-Jahre Bestand hatte.
Bemerkenswert ist auch, das im Jahr zuvor mit 1,84 Millionen Neugeburten ein überdurchschnittlicher Anstieg verzeichnet wurde. Im Jahr danach, 1967, schnellte die Zahl gar auf 1,95 Millionen hoch. Ganz offensichtlich umgingen die Paare mit Kinderwunsch bewusst das Jahr 1966.
Auch im neuen Jahrtausend brachte das Jahr des Pferdes kein Glück. Im Pferdejahr 2002 wurde mit 1,14 Millionen Neugeburten wiederum ein Minusrekord für die damalige Zeit eingestellt. Damals lag es aber weniger am Tierkreiszeichen als an der allgemein sinkenden Geburtenrate.
Denn seit den 1990er-Jahren nimmt diese in Japan kontinuierlich ab. 2012, im eigentlich beliebten Jahr des Drachens, wurden nur noch 1,037 Millionen Babys geboren (Asienspiegel berichtete).
Das Holz-Pferd
2014 wird sich der rückläufige Trend fortsetzen, unabhängig vom Tierkreiszeichen. Bis ins Jahr 2048 könnte die Bevölkerungszahl gar erstmals seit langer Zeit wieder auf unter 100 Millionen sinken (Asienspiegel berichtete).
Die beruhigende Nachricht aus astrologischer Sicht ist, dass es sich 2014 um das Jahr des Pferdes in Verbindung mit dem chinesischen Element Holz handelt. Zuletzt kam dies 1954 vor und damals wurde mit 1,6 Millionen Neugeburten kein statistischer Ausreisser verzeichnet. Ernst gilt es erst wieder 2026. Dann wird gemäss dem 60-Jahre-Zyklus wieder das unbeliebte Jahr des Feuer-Pferdes eingeläutet.
Übrigens ist in Japan die Zahl der Menschen mit den Tierkreiszeichen Ratte (11,15 Millionen), Schlange (11,14 Millionen) und Drache (11,05 Millionen) am höchsten.
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