Eine Insel vor Tokio mieten
Nur unweit von der Hafenstadt Yokosuka gelegen ist Sarushima (dt. «Affen-Insel») ist die grösste natürliche Insel in der Bucht von Tokio. Gleich an deren Eingang gelegen besass sie seit der Edo-Zeit eine strategische Bedeutung zur Verteidigung der Hauptstadt. In mehreren Schritten wurden sie seit dem 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg zur Festungsanlage umgebaut.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Nach der Kriegsniederlage wurde das unbewohnte Eiland zu amerikanischem Territorium. Nicht weit weg besitzt die 7. Flotte der US-Navy bis heute ihren Stützpunkt. Sarushima wurde 1961 an Japan offiziell zurückgegeben. Militärstrategisch hatte die Insel schon vorher keine Bedeutung mehr.
Anstatt Soldaten kamen seit den 50ern Touristen, um den Tag am kleinen Badestrand zu geniessen. Die alten Festungsanlagen sowie die Legende um den buddhistischen Reformator Nichiren, der 1253 hier strandete, verliehen Sarushima einen zusätzlichen Besucherschub. Die Insel diente auch als Filmkulisse für die Kultserie Kamen Rider.
Die Insel mieten
In den warmen Monaten fahren täglich zahlreiche Touristen mit dem Schiff von Yokosuka nach Sarushima. Kurze 10 Minuten dauert die Fahrt. 2015 besuchten 138’500 Menschen den Ort. Doch während der kalten Wintermonate zwischen Dezember und Februar wird es ruhig hier. Lediglich am Wochenende und an Feiertagen ist das Schiff in Betrieb. Während der Woche ist Sarushima dann eine menschenlose Insel.
Dies könnte sich jedoch bald ändern, wie die Tokyo Shimbun berichtet. Die Tokioter Firma Space Market bietet die Insel für die Wintermonate Dezember, Januar Februar zur Miete an. Die Stadt Yokosuka hat als Besitzerin dieser Idee zugestimmt.
«Besitzer einer Insel für 1 Tag»
Ein Tag auf Sarushima kostet günstige 70’000 Yen (545 Euro). Dafür hat man die ganze Insel für sich. «Werden Sie für einen Tag zum Besitzer einer unbewohnten Insel» wirbt die Firma auf ihrer Website. Hinzu kommt die Gebühr von 200 Yen pro Person für die Schiffsfahrt. Space Market hofft damit, die Insel attraktiv für Firmenanlässe oder die Unterhaltungsindustrie zu machen. Anfragen hat es offenbar schon gegeben, noch aber wurde die Insel nicht vermietet.
Space Market sieht dennoch ein grosses Potential. Man habe mit der Werbung erst im November begonnen. Man hoffe daher fürs nächste Jahr geeignete Kunden zu finden.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken