Ein Park erhitzt die Gemüter
Der Miyashita-Park liegt inmitten des umtriebigen Tokioter Quartiers Shibuya. Hier haben sich seit Jahren Obdachlose niedergelassen und Künstler eine Oase zur Ausübung ihrer Kreativität gefunden. Dies sich soll jedoch schon bald ändern.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Die Lokalbehörde hat den Park an den amerikanischen Sportmarkenhersteller Nike verkauft, der daraus einen Skateboarder- und Freizeitsportpark machen will. 17 Millionen Yen (150’000 Euro) am Jahresmiete erhält Shibuya dafür. Ab April hätte das Gelände bereits umgebaut werden sollen. Doch die Weigerung der dort ansässigen Obdachlosen und einer zu Hilfe geeilten Bürgerrechtsorganisation die Zelte zu abzuräumen, hatte dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Mittlerweile ist der Streit soweit eskaliert, dass die Lokalbehörde die Schliessung des Miyashita-Parks angeordnet hat. 7 der 9 Eingänge wurde verriegelt, Schranken und Wächter postiert. Damit will die Stadt die Obdachlosen dazu drängen in öffentliche Schlafstellen umzuziehen. «Der Park ist in einem derart baufälligen Zustand, dass es den Augen wehtut. Seine Schliessung war eine Notmassnahme», erklärt eine Pressesprecherin der Quartierbehörde das Vorgehen.
Gegen die Verschacherung an einen Konzern
Die Bürgerrechtsgruppe bekämpft derweil die Umbenennung der Anlage in Nike-Park. Ausserdem kann sie nicht verstehen, weshalb die Stadt öffentliches Gebiet, an dem es ohnehin in Tokio zu wenig gebe, an einen Konzern verschachert werde. Nike werde damit das Recht gegeben, den Park mit Werbung vollzupflastern. Zudem könne der Sportartikelhersteller künftig in Eigenregie bestimmen, welche Aktivitäten im Miyashita-Park stattfinden sollen. Dies entspreche nicht der Idee eines öffentlichen Parks, so die Bürgerrechtsorganisation. ja.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken