Japans Sel­ten­erd-Eldo­ra­do

Die japanische Insel Minamitorishima im Pazifik.
Die japa­ni­sche Insel Mina­mi­to­rishi­ma im Pazi­fik. Foto: wikimedia/​CMS­GT Don Sutherland

Mina­mi­to­rishi­ma heisst Japans neu­es Eldo­ra­do. Die Insel, rund 2000 Kilo­me­ter süd­öst­lich von Tokio ent­fernt, fand bis­lang kaum Beach­tung in den Medi­en. Doch seit ges­tern hat sich dies dank einer Ent­de­ckung schlag­ar­tig geändert.

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Bei Pro­be­boh­run­gen in 5600 Meter Tie­fe in der exklu­si­ven Wirt­schafts­zo­ne um Mina­mi­to­rishi­ma her­um ist Pro­fes­sor Yas­u­hi­ro Kato von der Uni­ver­si­tät Tokio gemäss Nik­kei Shim­bun auf eine rie­si­ge Men­ge an Sel­te­ner Erde gestos­sen. Auf so viel, dass die japa­ni­sche High­tech-Indus­trie für mehr als 220 Jah­re ver­sorgt sein könnte.

Das chi­ne­si­sche Monopol

Das Seltenerd-Metall Dysprosium.
Das Sel­ten­erd-Metall Dys­pro­si­um. Foto: wikimedia/​Tomi­h­ahn­dorf

Das Metall, in die­sem Fall Dys­pro­si­um, ist für den Bau elek­tro­ni­scher Güter essen­ti­ell. Gera­de die High­tech-Nati­on Japan hängt davon ab. Bis­lang impor­tier­te das Land sei­ne gesam­te Sel­te­ne Erde aus Chi­na, das für 90 Pro­zent der Welt­pro­duk­ti­on zustän­dig ist.

Wie hei­kel die­se Abhän­gig­keit zuneh­mend wird, zeig­te sich im mona­te­lang schwe­len­den Streit­fall um die Sen­ka­ku-Inseln im Herbst 2010. Damals sus­pen­dier­te Peking den Export von Sel­te­ner Erde für Japan (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Ganz all­ge­mein hat Chi­na sei­ne Export­quo­te des wich­ti­gen Metalls in den letz­ten Jahr stark gedros­selt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die eige­ne Indus­trie soll den Vor­zug erhalten.

«Wird Japan zur Rohstoff-Grossmacht?»

Ent­spre­chend gross wird der Fund vor Mina­mi­to­rishi­ma in den japa­ni­schen Medi­en gefei­ert. J-Cast-News fragt sich, ob Japan schon bald eine Roh­stoff-Gross­macht wer­den könn­te? Soll­te sich die Ent­de­ckung bewahr­hei­ten, könn­te zumin­dest Japans Sel­ten­er­de-Abhän­gig­keit von Chi­na redu­ziert werden.

Damit könn­ten sich die Gross­in­ves­ti­tio­nen Japans aus­zah­len. Bereits Anfang 2010 beschloss die Regie­rung, das Ost­chi­ne­si­sche Meer und den Pazi­fik auf einer Flä­che von 340’000 Qua­drat­ki­lo­me­tern nach sel­te­nen Metal­len abzu­su­chen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Zudem ging Tokio mit Viet­nam eine stra­te­gi­sche Part­ner­schaft ein, in der Hoff­nung Zugang zur Sel­te­nen Erde zu erhal­ten, die in der Pro­vinz Lai Chau im Nord­wes­ten von des Lan­des ver­mu­tet wird (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

In 5 Jah­ren startklar

Noch stellt sich aber die Fra­ge der Kos­ten und der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten der Gewin­nung im Mee­res­grund. Laut Pro­fes­sor Kato wäre dies mit einer Ölex­trak­ti­ons-Tech­no­lo­gie mach­bar. Geht es nach sei­nen Vor­stel­lun­gen könn­ten die Boh­run­gen in den nächs­ten 3 Jah­ren anfan­gen, die Pro­duk­ti­on von Sel­te­ner Erde wäre dann in 5 Jah­ren startklar.

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