Japans Schatz im Meer
In den Eisschichten tief im Meeresboden rund um das japanische Archipel schlummern immense Gasvorkommen, die das Land auf einen Schlag für Jahrzehnte von den teuren Energieimporten befreien könnte. Doch die Gewinnung des Methanhydrats im Permafrost über 1 Kilometer unter der Meeresoberfläche hat ihre Tücken. Sie ist teuer und technisch noch nicht ausgereift.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Für Japan scheint sich der Aufwand jedoch zu lohnen. Seit dem die 48 der 50 AKW-Reaktoren im Land ruhen, bleibt den Stromproduzenten nichts anderes übrig als auf konventionelle Wärmekraftwerke zu setzen. Das hat zur Folgen, dass die Gas- und Erdölimporte in den letzten zwei Jahren drastisch in die Höhe geschnellt sind. Das Erdgas aus dem eigenen Meeresboden zu saugen, bietet sich daher als attraktive Alternative an.
Erfolgreiche Gewinnung
Seit einem Jahr ist die staatliche Japan Oil, Gas and Metals National Corp. (JOGMEC) mit dem Forschungsbohrschiff Chikyu daran, eine Lösung zur Gewinnung des Methanhydrats zu finden. Gemäss eigenen Angaben ist sie dabei einen entscheidenden Schritt weitergekommen.
80 Kilometer südlich der Atsumi Halbinsel in der Präfektur Aichi ist es der Chikyu als erster Bohrungsschiff weltweit gelungen, Methanhydrat erfolgreich aus dem Meeresboden zu saugen. Das Experiment soll nun zwei Wochen andauern. Wenn in dieser Zeitspanne stabil Gas gewonnen werden könne, sei diese eine entscheidende Vorstufe zur kommerziellen Verwertung des Methanhydrats, so das japanische Wirtschaftsministerium.
Die Regierung hofft in spätestens fünf Jahren so weit zu sein. Auch die USA, Kanada und China sind auf der Suche nach einer Gewinnungsmethode.
Suche nach Rohstoffen
Seit 2 Jahren ist Tokio dran, den Meeresboden um die japanischen Inseln herum systematisch nach wertvollen Rohstoffen abzusuchen (Asienspiegel berichtete). Erst letzten Juli sorgte die Nachricht über riesige Funde an Seltener Erde am Meeresgrund um die Insel Minamitorishima für Aufsehen (Asienspiegel berichtete).
Forscher der Universität Tokio vermuten dort eine Menge, mit der die japanische Hightech-Industrie für die nächsten 220 Jahre versorgt sein könnte. Japan erhofft sich so, seine Abhängigkeit von mächtigen Rohstoffe-Exportländern zu verringern.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken