Blut­spen­de im Raumschiff

Hier geht Akihabara Blut spenden: Im Blutspendezentrum Akiba F des Roten Kreuzes.
Hier geht Aki­ha­ba­ra Blut spen­den: Im Blut­spen­de­zen­trum Aki­ba F des Roten Kreu­zes. Foto: flickr/​Ste­ve Nagata

Das Japa­ni­sche Rote Kreuz ver­zeich­net immer weni­ger Blut­spen­den. Allei­ne zwi­schen 2009 und 2011 ist deren Zahl in Tokio von 619’3000 auf 580’435 gesun­ken. Rück­läu­fig ist die Spen­de­wil­lig­keit gera­de bei den jun­gen Menschen.

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Innert drei Jah­ren ist die Zah­len der Spen­den von Per­so­nen zwi­schen 20 und 29 Jah­ren von 177’878 auf gera­de noch 148’713 gesun­ken. Ein ähn­li­ches Bild ergibt sich bei den Teen­agern zwi­schen 16 und 19 Jah­ren. Für das Rote Kreuz ist das eine beun­ru­hi­gen­de Ent­wick­lung, denn die bei­den jüngs­ten Alters­grup­pen leis­ten gleich 30 Pro­zent aller Blutspenden.

Wenn die Spen­der nicht mehr kom­men wol­len, dann geht man zu ihnen, sag­te sich das Rote Kreuz in Tokio und eröff­ne­te 2009 mit­ten in Aki­ha­ba­ra, dem Vier­tel der Man­ga- und Com­pu­ter­freaks, das futu­ris­tisch anmu­ten­de Blut­spen­de­zen­trum Aki­ba F.

Manga-Figuren in der Vitrine des Eingangsbereichs von Akiba F.
Man­ga-Figu­ren in der Vitri­ne des Ein­gangs­be­reichs von Aki­ba F. Foto: flickr / Ste­ve Nagata

Wifi, Man­ga und Anime

Die Räum­lich­kei­ten und der Ser­vice bie­ten alles, was das Herz des Ota­ku – der japa­ni­sche Geek – begehrt. Hier soll nichts an ein Kran­ken­haus erin­nern. Viel­mehr gleicht die Archi­tek­tur einem Raum­schiff aus einem Science-Fiction-Film.

In Aki­ba F kön­nen die Kun­den Man­ga lesen, Ani­me schau­en, Man­ga-Figu­ren und Eisen­bahn­mo­del­le bewun­dern sowie gra­tis das Wifi benut­zen. Wäh­rend des Blut­spen­dens steht ihnen gar ein klei­nes Enter­tain­ment Cen­ter mit iPod-Touch-Steue­rung zur Ver­fü­gung. Die Angst vor dem Blut­spen­den geht hier vor lau­ter Ablen­kung vergessen.

Aus­ser­dem erhält laut der Mai­ni­chi Shim­bun jeder ein klei­nes Geschenk, der er an einem reg­ne­ri­schen Tag über Twit­ter der Welt mit­teilt, dass er in Aki­ba F Blut gespen­det hat. Auch das Blut­spen­de­zen­trum selbst twit­tert täg­lich. Es sind wir­kungs­vol­le Mass­nah­men, um die jun­ge Bevöl­ke­rung wie­der zur Blut­spen­de zu animieren.

Blut spen­den beim Skytree

Das Kon­zept der Tokio­ter Abtei­lung des Japa­ni­schen Roten Kreu­zes scheint so gut auf­zu­ge­hen, dass gleich bei der neus­ten Tou­ris­ten­at­trak­ti­on, dem 634 Meter hohen Fern­seh­turm Sky Tree, ein wei­te­res futu­ris­ti­sches Blut­spen­de­zen­trum mit dem Namen Feel eröff­net wur­de, inklu­si­ve eige­ner Face­book- und Twit­ter-Sei­te. Und so ist die Hoff­nung gross, dass die Blut­spen­de-Sta­tis­tik der Haupt­stadt schon bald wie­der bes­se­re Zah­len aufweist.

Wie in einem Raumschiff: Die futuristische Architektur des Blutspendezentrums.
Wie in einem Raum­schiff: Die futu­ris­ti­sche Archi­tek­tur des Blut­spen­de­zen­trums. Foto: flickr/​Ste­ve Nagata
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