Ein Gefängnis in Rosa
In Saijo auf der kleinsten der vier japanischen Hauptinseln Shikoku wurde ein Gefängnis für Männer zu einer Haftanstalt für Frauen umgebaut, wie die Ehime Shimbun berichtet. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wenn da nicht die Farbwahl der Gefängnisleitung wäre. So ist das neue Gefängnis ganz in Rosa gehalten. Türen, Fenstergitter, Möbel, Matratzen und Stühle, hier sieht alles pink aus.
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Es gehe darum, die Lebensumstände in Gefangenschaft etwas zu verbessern, zitiert die Yomiuri Shimbun Gefängnis-Direktor Hidehito Nakahira. Rosa soll die Insassinnen beruhigen und ihnen das einengende Gefühl der Zelle nehmen.
3342 weibliche Häftlinge in Japan
Für das Personal bedeuten ausgeglichenere Häftlinge weniger Stress und Querelen. Neben der Farbe wurden speziell eine Gynäkologie sowie Räumlichkeiten für Insassinnen geschaffen, die gerade ein Kind zur Welt gebracht haben. Ausserdem ist der Grossteil des Gefängnispersonals weiblich.
Eröffnet wurde das neue Frauengefängnis wegen einer aktuellen Überbelegung im Land. In Japan gibt es an insgesamt sieben Orten 3342 weibliche Häftlinge. Bis vor der Eröffnung boten die Gefängnisse aber lediglich Platz für 3340 Insassinnen.
Geteilte Meinungen
In den sozialen Medien sind die Meinungen über die «Beruhigungsmassnahme» geteilt. Das Gefängnis wirke viel zu komfortabel und zu gemütlich, kritisieren viele in den Kommentarspalten von Itai News.
In Matsuyama ist man derweil stolz auf den Umbau. Nicht immer geben sich die Behörden so auskunftsfreudig, wenn es um ihre Gefängnisse geht. International kam auch schon Kritik über teilweise prekäre Haftbedingungen und den Umgang mit den Häftlingen in den Ausschaffungsgefängnissen (Asienspiegel berichtete) oder im Todestrakt (Asienspiegel berichtete) vor.
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