Japan auf Rekordkurs

Noch vor wenigen Jahren freute sich die japanische Tourismusbehörde über 10 Millionen ausländische Touristen. Es war eine magische Zahl, die lange unerreichbar schien. Doch seit Japan boomt will die Regierung viel höher hinaus. Nicht mehr 20 Millionen, sondern jährlich 40 Millionen Besucher aus Übersee möchte Japan bis zu den Sommerspielen 2020 willkommen heissen (Asienspiegel berichtete).
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Es sind durchaus realistische Ziele, betrachtet man die aktuelle Entwicklung. Im ersten Halbjahr 2016 hat Japan 11,71 Millionen ausländische Touristen gezählt. Das sind 28,2 Prozent mehr als in derselben Vorjahresperiode. Alleine im Juni kamen 1,985 Millionen Menschen nach Japan. Geht es in diesem Tempo weiter, dann wird Japan nicht nur zum ersten Mal die 20-Millionen-Schwelle überschreiten, sondern gleich noch in die Nähe von 25 Millionen kommen.
Chinesen als Wachstumsmotor
Zu verdanken hat Japan diesen Boom vor allem drei Ländern: China (3,08 Millionen Einreisen), Südkorea (2,38 Millionen) und Taiwan (2,16 Millionen). Zusammen mit Hongkong (868,100) und Thailand (485’900) sind dies die Schlüsselmärkte für Japan.
Der Tourismus hat sich so zu einem wichtigen Wachtsumsmarkt in Japan entwickelt. 953 Milliarden Yen (8,1 Mia Euro) haben die ausländischen Touristen im zweiten Quartal 2016 ausgegeben, wovon 37 Prozent aus China stammt, wie die Mainichi Shimbun berichtet.
Die chinesischen Kreuzfahrtschiffe spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Alleine im Juni haben 156 ausländische Schiffe in japanischen Häfen angelegt. Das sind 77 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie bringen den Hafenstädten auf einen Schlag Tausende von Touristen, die ein oder zwei Tage dort verbringen bevor sie mit dem Schiff weiterfahren. Gerade die ländlichen Städte am Japanischen Meer, wie beispielsweise Tottori, sehen darin neue Chancen.
Die europäischen Gäste
Europa spielt für die japanische Tourimusbranche traditionell eine kleinere Rolle, auch wenn sich dies in den nächsten Jahren ändern könnte. Denn die Tourismusbehörde ist offenbar bemüht darum, die Abhängigkeit von den Nachbarländern zu reduzieren. So steckt gerade in Südostasien, aber auch in Europa noch viel Potential.
Die meisten Gäste vom europäischen Kontinent stammen übrigens aus Grossbritannien (145’200 Besucher im ersten Halbjahr 2016). An zweiter Stelle liegen die Franzosen mit 122’600 gefolgt von den Deutschen mit 88’700. Italien liegt mit 50’700 Besuchern an vierter, Spanien mit 33’500 Besuchern an fünfter Stelle.
Für die Schweiz und Österreich liegen die definitiven Zahlen vom Mai und Juni noch nicht vor. Bei den Schweizern waren es aber im ersten Halbjahr schätzungsweise 20’000 Touristen, bei den Österreichern wohl knapp 10’000, was ebenfalls ein neuer Rekord wäre. Die beliebtesten Reisemonate bei den europäischen Gäste sind der April, Juli und Oktober.
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