Natto-Boom in Japan
In Japan zeigt man sich seit jeher offen für kulinarische Experimente. Vor nichts schreckt der Japaner zurück, möchte man meinen. Doch eine Speise lässt selbst das Land der Feinschmecker nicht kalt. Die Rede ist von Natto, das man liebt oder hasst. Es handelt sich dabei um fermentierte Sojabohnen. Das Markenzeichen von Natto sind nicht endende, klebrige Fäden sowie ein starker Geruch, den manch einer mit verschwitzten Sportsocken vergleicht. Der Übeltäter ist das aus der Erde stammende Bakterium Bazillus subtilis natto, das für die Fermentation der gekochten Bohnen benötigt wird. Erst damit werden die Sojabohnen so klebrig und geruchsintensiv.
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Diese Traditionsspeise erlebt zurzeit einen regelrechten Boom, wie die Mainichi Shimbun berichtet. In den letzten fünf Jahren ist der Natto-Umsatz von 173 (1,5 Mia Euro) auf 218,4 Milliarden Yen (1,8 Mia Euro) gestiegen. Das ist eine Steigerung um über 25 Prozent und dies in einem Land, in dem wegen des Bevölkerungsrückgangs viele Märkte schrumpfen. Auch die Natto-Produzenten sahen noch vor kurzem schwarz für die Zukunft. Der neue Fokus galt dem Ausland (Asienspiegel berichtete).
Günstig, simpel, gesund
Für den Erfolg gibt es verschiedene Gründe. Natto ist einerseits sehr günstig. Zwei Portionen kosten in Japan nicht einmal 50 Yen (40 Cents). Eine Zubereitungszeit gibt es keine. Man gibt lediglich die beigegebene Sojasauce und den Senf bei, vermischt diese kräftig mit den Bohnen und fertig ist die Speise. Manche essen Natto als einfach Beilage, andere essen es mit Reis. Ausserdem ist es ein nahrhaftes wie auch gesundes Essen. Angeblich hilft es, den Bluthochdruck zu senken. Auch gegen Osteoporose und Magengeschwüre soll es wirksam sein.
All diese Elemente tragen dazu bei, dass insbesondere Menschen im mittleren und höheren Alter diese Speise lieben. In Japan ist inzwischen mehr als jede vierte Person über 65 Jahre alt. Das sind in absoluten Zahlen 35 Millionen Menschen. Für den Natto-Markt bedeutet dies goldene Zeiten.
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