Kyoto führt die Übernachtungssteuer ein
Kyoto ist die Stadt, die wohl am meisten vom Tourismusboom profitiert. Kaum jemand umgeht diese alte Kaiserstadt mit ihren vielen historischen Schätzen. 53,2 Millionen Touristen und 15,5 Millionen Übernachtungen zählte Kyoto im Jahr 2017. Davon waren 3,5 Millionen aus Übersee. Die Belastung für die Stadt ist enorm. Der öffentliche Verkehr stösst heute schon an seine Kapazitätsgrenze. Gleichzeitig ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle.
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Um diesen Ansturm besser bewältigen zu können, greift Kyoto nun auf eine Übernachtungssteuer zurück, die ab Oktober 2018, Gültigkeit hat. Die Steuersätze gestalten sich wie folgt:
Hotelpreis pro Nacht | Steuer |
---|---|
20’000 Yen und weniger | 200 Yen |
20’000 bis 49’999 Yen | 500 Yen |
50’000 Yen und mehr | 1000 Yen |
Damit wird jeder übernachtende Tourist in Kyoto zur Kasse gebeten, egal ob er ein teures Hotel, eine billige Bleibe oder eine Privatwohnung bucht. Wer bei der Buchung diese Taxe noch nicht bezahlt, wird beim Auschecken den Betrag nachzahlen müssen. Kyoto ist nach Osaka und Tokio somit die dritte Stadt, die auf diese Massnahme setzt (Asienspiegel berichtete).
Wohin mit den Einnahmen?
Kyoto rechnet mit jährlichen Zusatzeinnahmen von rund 4,5 Milliarden Yen. Insbesondere das Problem des ständigen Verkehrsstaus will man damit lösen. Viele Buslinien in Kyoto sind chronisch überfüllt. Offenbar laufen auch schon Gespräche für grössere Infrastrukturprojekte, wie eine neue U-Bahn-Linie, wobei der Bau in einer solch historischen Stadt viele Jahre in Anspruch nehmen würde, wie die Kyoto Shimbun berichtet.
Aber auch kleinere Projekte sollen davon profitieren, wie die Renovation von Toiletten, verbesserte Informationsschalter, mehrsprachige Verkehrsschilder oder ein ausgebautes Wifi-Netzwerk. Eine andere Idee ist, den Erhalt der Machiya-Stadthäuser, die Befreiung der Strassen von Strommasten und die Ausbildung traditioneller Handwerkskünstler zu unterstützen (Asienspiegel berichtete). Ausserdem will die Stadt effizienter gegen illegale Vermietung von Wohnungen an Touristen vorgehen. Klar ist, dass diese Summe auf die eine oder andere Weise in die touristische Infrastruktur der Stadt fliessen wird.
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