Ein Imperial Hotel für Kyotos Geisha-Viertel
Mitten im historischen Geisha-Viertel von Kyoto steht ein 31 Meter hohes Haus, das inmitten der traditionellen zweistöckigen Machiya-Stadthäuser auffällt. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1936 und nennt sich Yasaka-Kaikan, die Yasaka-Halle. Die Architektur, eine Mischung zwischen moderner Bauweise und traditioneller Dachkonstruktion im Burg-Stil, besitzt Elemente einer Bauweise, die mit dem Begriff Imperial Crown Style (Teikanyōshiki) beschrieben wird und in den Zwischenkriegsjahren eine Blütezeit erlebte (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Das Bauwerk befindet sich gleich neben dem altehrwürdigen Gion-Kōbu-Kaburenjō-Theaterhaus, dem traditionellen aus Holz erbauten Veranstaltungsort des berühmten Miyako-Odori-Tanzfestes, der jedoch seit einigen Jahren wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Auch die Yasaka-Halle wurde als ein Zentrum für die Kultur errichtet. Ursprünglich war das Gebäude ein Theater, später war es ein Kino und Konzerthalle. Heute ist es unter dem Namen Yasaka Hall Gion Corner eine Heimat für die Vorführung traditioneller Künste. Doch auch dieses Haus ist baufällig. Der Theaterraum kann wegen mangelnder Erdbebensicherheit nicht mehr benutzt werden.
Das Imperial Hotel zieht ein
Aus diesem Grund wurde es Zeit für einen Neuanfang. Nach langjährigen Verhandlungen steht seit Mai fest, dass aus der Yasaka-Halle das erste Imperial Hotel in Kyoto wird. Das Gebäude wird nach einem Umbau 60 Gästezimmer, Restaurants und weitere Einrichtungen für die Gäste anbieten. Ein zentraler Teil der Abmachung mit den Behörden und dem Besitzer war, dass sich das Hotel in die historische Umgebung einfügen muss. Die Yasaka-Halle wird ihre Fassade und die Dachelemente behalten. Zudem darf das Bauwerk nicht aufgestockt werden. Es überragt jetzt schon alle anderen Gebäude in der Nachbarschaft. Neu hinzu kommt jedoch ein Anbau im Machiya-Stil des Quartiers. Die Bauarbeiten werden im April 2022 beginnen. Die Kosten betragen 11 Milliarden Yen. Das Imperial Hotel Kyoto wird voraussichtlich im Frühling 2026 eröffnet.
Die alte Kaiserstadt erhält damit ein neues luxuriöses Hotel mitten im Teehausviertel Gion. Diese Grossinvestition ist zugleich ein hoffnungsvolles Zeichen für eine leidende Branche. Das Imperial Hotel gibt sich überzeugt, dass sich der Tourismusboom bis 2026 wieder vollständig erholt haben wird.
Das ehrwürdige Hotel
Für das Imperial Hotel ist es eine bedeutende Investition. Zum ersten Mal wird diese renommierte japanische Luxushotel-Kette in Kyoto vertreten sein. Es wird das vierte Imperial Hotel in Japan sein und die erste Neueröffnung seit 1996 in Osaka.
In der japanischen Hauptstadt gehört das Imperial Hotel beim Hibiya-Park zusammen mit dem Okura (Asienspiegel berichtete) und dem New Otani zu den «Drei Grossen Hotels». Von den Gosanke spricht man ehrfürchtig. 1890 wurde das Imperial Hotel eröffnet. Es war Tokios erstes repräsentatives Luxushotel im westlichen Stil, das mit der Unterstützung der Regierung und des Kaiserhauses erbaut wurde. In den vergangenen 130 Jahren wurde es drei Mal komplett neu errichtet (Asienspiegel berichtete). Die jetzigen Hoteltürme stammen aus den Jahren 1968 bis 1983. Auch an diesem historischen Ort hat die Kette wieder Grosses vor. Beide in die Jahre gekommenen Türme werden vollständig ersetzt. 2030 wird an dieser Stelle der erste und 2036 der zweite Neubau eröffnet.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken