«Vorsicht, ein ausländischer Tourist am Steuer»
Mit einem Mietauto die entlegenen ländlichen Gegenden Japans entdecken: Diese Option wird für viele Japan-Reisende immer attraktiver (Asienspiegel berichtete). Alleine zwischen 2011 und 2015 hat sich diese Zahl gemäss Verkehrsministerium(Asienspiegel berichtete) auf 705’000 vervierfacht. Inzwischen kann man davon ausgehen, dass jährlich knapp 1 Million ausländische Touristen mit dem Mietauto unterwegs sind.
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So verzeichnete alleine Hokkaido von 2015 zu 2016 einen Anstieg um über 20’000 Rent-a-Car-Vermietungen. Die wichtigsten Kunden sind dabei Hongkonger (16’368), Taiwaner (12’480) und Südkoreaner (12’036). Noch liegen die Europäer (2179) in dieser Statistik weiter hinten. Doch die Tendenz ist auch bei dieser Gruppe steigend.
«Eine ausländische Person ist am Autofahren»
Bekanntlich herrscht in Japan Linksverkehr. Die Verkehrsregeln weisen im Vergleich zu Europa noch ein paar weitere Unterschiede auf. Und nicht selten sind die Hinweisschilder nur auf Japanisch angeschrieben. Dies hat nun dazu geführt, dass immer mehr Autoverleiher einen Touristenkleber einführen. Auch wenn sich das Design je nach Region unterscheidet, steht stets derselbe höfliche Satz geschrieben: «Eine ausländische Person ist am Steuer.» Der Aufkleber soll dazu beitragen, dass die japanischen Autofahrer dann besonders viel Rücksicht nehmen.
Hokkaido, Okinawa, Tokio und Osaka waren am Anfang dieses Trends (Asienspiegel berichtete). Die Region Tohoku, der Nordosten Japans, hat seit diesem Jahr ebenfalls einen entsprechenden Aufkleber im Angebot, wie die Asahi Shimbun berichtet. Die nationale Vereinigung der Autoverleiher hat bereits 29 Präfekturen solche Stickers zur Verfügung gestellt. Bis Ende 2019 soll das ganze Land damit versorgt werden.
Der Grund für die Einführung des Stickers ist einfach. Die Zahl der Unfälle mit ausländischen Autofahrern ist am Steigen, wenn auch auf tiefem Niveau. 2016 kam es beispielsweise zu 6150 Unfällen mit gemieteten Autos. Davon waren in 81 Fällen Ausländer am Steuer. 2012 lag diese Zahl erst bei 19. Es handelt also vielmehr um eine Vorsichtsmassnahme, weil Japan schon bald 40 Millionen Besuchern aus Übersee zählen wird.
Ein Land der Warnkleber
Übrigens sind Warnkleber auf Autos in Japan nichts Ungewöhnliches (siehe Bild unten). So müssen alle Personen im ersten Jahr nach der bestandenen Fahrprüfung einen speziellen grün-gelben Aufkleber ans Auto anbringen, im Volksmund Wakaba Māku genannt. Für Fahrer, die über 70 Jahre alt sind, gibt es ebenfalls einen Autoaufkleber, wie auch für Personen mit Körperbehinderungen.
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