Die Touristen entdecken die ländliche Seite Japans
Die japanischen Metropolregionen Tokio und Kyoto-Osaka sind der Standard unter den ausländischen Touristen, die Japan zumindest zum ersten Mal besuchen. Diese bieten den perfekt Kontrast zwischen modern und traditionell. Sie sind sie mit dem Shinkansen einfach erreichbar und verfügen über Sehenswürdigkeiten, die global ausstrahlen. In Tokio und Osaka stammen sogar inzwischen über 45 Prozent sämtlicher touristischer Einnahmen von Besuchern aus Übersee. In Kyoto sind es rund 30 Prozent, wie ein neuer Regierungsbericht über den Stand des Tourismus zeigt.
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Das Weissbuch zeigt aber auch eine anderen Trend. Noch bis 2015 waren die ausländischen Touristen, die nicht über die Regionen Tokio, Osaka-Kyoto und Nagoya hinaus gingen in der Überzahl. Seit nunmehr vier Jahren ist jedoch ein neuer nachhaltiger Wandel erkennbar. 2018 besuchten von den 31 Millionen ausländischen Gästen 18 Millionen zumindest einen Ort ausserhalb der drei Metropolregionen. Das sind immerhin rund 57 Prozent aller internationalen Touristen.
Der Typ Tourist, der aufs Land geht
Dabei fällt auf, dass vor allem Menschen, die sich nicht nur einfach mit Shopping, Restaurants und Museen begnügen, sondern sich für spezielle Erlebnisse begeistern, ein grosses Interesse an den ländlichen Orten Japans haben. Die Skifahrer und Snowboarder stehen dabei an erster Stelle. 87,4 Prozent von ihnen reisen hierfür in Regionen wie Hokkaido oder Nagano. Auch 75 Prozent der Fans von heissen Quellen gehen hierfür in ein Ryokan auf dem Land. Wanderer und Sportler wie auch Liebhaber der verschiedenen Jahreszeiten zieht es in ländliche Gebiete.
Der Bericht zeigt zudem, dass solche Besucher auch wesentlicher mehr Geld ausgeben. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Zunahme der «Repeater», die bereits ein zweites oder drittes Mal nach Japan reisen. Auch sie begnügen sich nicht einfach mit den Klassikern.
Der Trend ist ein Indiz dafür, dass aus dem nunmehr seit vier Jahren anhaltenden Tourismus-Boom sich ein nachhaltiger Wirtschaftszweig entwickelt. Tokio und Kyoto bleiben derweil wichtige Repräsentanten des Landes. Denn nach wie vor entscheidet sich bei einem «Japan-Neuling» hier, ob er auch ein zweites Mal nach Japan reisen wird.
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